Ein Fehler, ein Tadel, eine Untersuchung und ein Feindbild
Eine gute Woche ist es jetzt her, dass die Affäre um den Schweizer Nationalbankpräsidenten Philipp Hildebrand richtig Fahrt aufgenommen hat. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, um einen Schritt zurück zu machen und eine Bewertung der aktuellen Lage vorzunehmen.
Erstens: Philipp Hildebrand hat sich ungeschickt und – wenn seine Verteidigungslinie zutrifft, welche die Ehefrau als Auftraggeberin vorschiebt – naiv verhalten. Mit der Devisentransaktion auf seinem Konto, welche am Anfang der Affäre steht und welche die Prüfer von PricewaterhouseCoopers als «heikel» einstufen, hat er den Verdacht eines moralisch verwerflichen Insidergeschäfts auf sich geladen. Der oberste Währungshüter hat nicht mit Devisen zu spekulieren – selbst dann nicht, wenn solche Transaktionen möglicherweise streng juristisch nicht gegen die Reglemente verstossen. Die Nationalbank ist auf absolute Glaubwürdigkeit ihrer Vertreter angewiesen; diese Glaubwürdigkeit wurde hier mehr als geritzt.