Ein edler Tropfen hat seinen Anfang in den Händen der Ernte-Helfer
Er schwärmt von der Gemeinschaft und der Einmaligkeit der Traubenernte: Heinz Ruchti ist einer von rund 40 Personen, die derzeit am Spiezer Rebberg Trauben lesen. Ruchti ist seit neun Jahren dabei und versteht mittlerweile einiges von der «Läset».

Ohne den Kontrollblick und die Hände von Heinz Ruchti gäbe es keinen edlen Spiezer Tropfen. Traube für Traube schneidet der Spiezer mit ruhigen Händen von der Rebe ab und kontrolliert die Qualität der Beeren, bevor er die reifen Früchtchen in die gelbe Sammelbox legt, die ihm zu Füssen liegt. Zusammen mit einem Team von rund 40 Personen ist der 69-Jährige massgeblich dafür verantwortlich, dass Kellermeisterin Ursula Irion unten im Schloss Spiez, wo der Spiezer Wein gekeltert wird, einen qualitativ hochstehenden «Spiezer» herstellen kann. Seit knapp drei Wochen ist die Ernte im Gang und wird noch etwa zwei Wochen andauern. «Dank des guten Wetters konnten wir vergleichsweise früh mit der Ernte beginnen», sagt die Kellermeisterin. Heuer achtet Heinz Ruchti, der dieser Tage Blauburgundertrauben erntet, vor allem auf die von Wespen angefressenen Beeren, die er aussortiert, bevor er den Rest der Traube in die Lesekiste legt. «Die Wespen waren in dieser Saison speziell aggressiv. Sie infizieren die Beeren mit Essigbakterien. Sortieren wir angefressene Beeren nicht aus, hat dies einen negativen Einfluss auf die Qualität des Weines», sagt Ruchti.