Floorball Köniz steht vor dem AusEin Duo bringt den Meister in grosse Schwierigkeiten
Wiler-Ersigen trotzt dem «Heimnachteil», schlägt den Titelverteidiger 6:2 und benötigt in der Playoff-Halbfinal-Serie bloss einen weiteren Sieg.

Im Unihockey kann innerhalb von 30 Minuten vieles geschehen, gewiss. Aber so was?
0:4 liegt Floorball Köniz am Sonntagabend nach einem Doppelschlag Wiler-Ersigens im Hintertreffen. Rund die Hälfte der Partie ist noch zu spielen. Dennoch stehen die Gäste vor einer nur schwer lösbaren Aufgabe.
Coach Jyri Korsman nimmt ein Time-out, stellt um. Und urplötzlich dominiert seine Mannschaft. Zwei Tore beträgt ihr Rückstand eine Viertelstunde vor Schluss noch. Und als sie in Überzahl agieren darf, hält man auf einmal für realistisch, ja fast schon für wahrscheinlich, was unmöglich schien: dass Köniz ausgleicht. Erst das Spiel, dann vielleicht ja die Serie.
Doch erneut überrascht die Dramaturgie einen. Wiler übersteht das Powerplay und trifft kurze Zeit später zunächst zum 5:2, danach gar zum 6:2. Köniz’ phasenweise beeindruckende Aufholjagd – sie endet abrupt.
Väänänens Rückkehr
Der Titelverteidiger steckt nun in grossen Schwierigkeiten. Eine Niederlage trennt ihn vom Saisonende. Mit 1:3 Siegen liegt er gegen die Unteremmentaler im Hintertreffen. Diese stehen vor dem Einzug in den Superfinal vom 23. April in Kloten.
Partie 4 sorgt also womöglich für eine Vorentscheidung. Bestimmt aber verläuft sie gänzlich anders als die vorangegangenen Begegnungen. Erstmals in dieser Saison und im sechsten Derby gewinnt jenes Berner Spitzenteam, das zu Hause spielt.

Und aufseiten des Siegers brilliert mit Joonas Pylsy ein Akteur, der zuletzt vorab durch sogenannt unnötige Strafen auffiel. Deny Känzig profitiert bei den ersten beiden Toren von der Vorarbeit des MVP des vergangenen Jahres – der später auf Pass Känzigs zum 6:2 trifft und zum besten Spieler gekürt wird.
Das Duo Pylsy/Känzig sorgt vor 805 Zuschauern für die Differenz. Die Linie der beiden Skorer präsentiert sich auch deswegen deutlich stärker als in den ersten beiden Partien, weil der finnische Defensivspezialist Tatu Väänänen auf das Wochenende hin fit geworden ist. Er verleiht Wiler jene Stabilität, die Köniz gegenwärtig fehlt.
Und so spricht vor der fünften Partie am Mittwoch nicht mehr viel für den Titelverteidiger.
Adrian Horn ist seit 2007 für Tamedia tätig. Er fungiert als Koordinator und Redaktor des Sport-Extra und arbeitet extern als Lektor.
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