Die LoubegafferEin Berner im CS-Strudel, und eine Stadträtin beobachtet Stuhldiebstahl
Der letzte Credit-Suisse-Präsident ist ein Manager, der in Bern seine Wurzeln hat. Und die Berner Stadträtin Sibyl Eigenmann hat Qualitäten als Detektivin.

Es ist schon zum dritten Mal innerhalb von 22 Jahren, dass von Bern aus ein Zürcher Unternehmen gerettet werden muss. Nach dem Swissair- und dem UBS-Debakel. Das Unheil bahnt sich jeweils an, wenn im Bernerhof, bei der Nationalbank und bei der Finanzmarktaufsicht in einzelnen Büros bis spät in die Nacht hinein das Licht brennt – auch am Wochenende. Im ganzen Nachrichtenstrudel ist etwas untergegangen, dass ein Berner eine zentrale Figur bei diesem Fiasko der Grossbank Credit Suisse ist. Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann ist im Stadtberner Altenbergquartier und in Wabern aufgewachsen. Er hat das Gymnasium Kirchenfeld besucht und studierte an der Universität St. Gallen. Anschliessend startete er in Zürich eine steile Managerkarriere bei der Zürich-Versicherung. Später wechselte er zur Grossbank UBS, wo er unter anderem Chef des Schweiz-Geschäfts wurde. Ganz zuoberst in der Hierarchie war er erst Anfang 2021 angekommen, als er das CS-Präsidium übernahm. Das Engagement sollte zur Krönung seiner Karriere werden. Doch es endete als Fiasko für ihn persönlich und Tausende Mitarbeitende in der Schweiz und weltweit. Auch der Auftritt am Sonntagabend missriet: Kritik an der Bonikultur, an seinen Vorgängern oder an sich selbst brachte Lehmann nicht über die Lippen.