Ein Becken statt Bagger gegen das Hochwasser
Der Allmendingenbach muss immer wieder ausgebaggert werden. Das ist schlecht für das Ökosystem. Nun plant die Stadt Thun eine neue Lösung.

Bäche und Flüsse transportieren nicht nur Kies und Geröll, sondern auch Feinsedimente. Das sind winzige Teilchen wie beispielsweise Sand, die sich ablagern und am Aufbau der Flusssohle mitbeteiligt sind. Wenn die Ablagerungen allerdings zu stark sind, reduzieren sie den Gewässerquerschnitt, was sich bei Starkniederschlägen und hohen Wassermengen negativ auf den Abfluss auswirkt.
Zudem können die Sedimente Versickerungsanlagen verstopfen. Dies kommt im Westen von Thun häufig vor, wo der Allmendingenbach und weitere abgezweigte Bachstränge von den Ablagerungen betroffen sind, die ursprünglich aus dem Glütschbach stammen. Die pro Jahr anfallenden Sedimente im Allmendingenbach betragen zwischen 50 und 80 Kubikmeter.
Doch die Entfernung der Sedimente ist aufwendig. Der Einsatz von Baggern störe zudem das Ökosystem massiv, steht in den Unterlagen für ein Wasserbauprojekt in Allmendingen, das zurzeit öffentlich aufliegt. «Diese Unterhaltsmassnahmen sind ökologisch nachteilig und werden insbesondere von Pro Natura, Umweltverbänden und Fachstellen nicht goutiert», wie es im Gesuch wörtlich heisst.
Mehrere Möglichkeiten
Zur Reduktion des Sedimentanteils und zur Erleichterung des Unterhalts wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten geprüft. Schliesslich entschied man sich für ein Absetzbecken, in dem die Sedimente gesammelt und danach abtransportiert werden können. Der Standort befindet sich rund 160 Meter unterhalb der Verzweigung von Glütsch- und Allmendingenbach und liegt an der Zufahrtsstrasse zur Schiessanlage in der Guntelsey.
Das geplante Absetzbecken misst 24 auf 5,3 Meter. Bei einer Tiefe von 1,2 Meter beträgt das Auffangvolumen für Sedimente 90 Kubikmeter. Man rechnet damit, dass es rund einmal pro Jahr geleert werden muss. Verantwortlich dafür ist die Stadt Thun, die auch die Baukosten von rund einer Viertelmillion Franken übernimmt.
Für den Bau müssen 600 Quadratmeter Wald gefällt werden, der im gleichen Umfang wieder ersetzt wird. Die Bauzeit dürfte von der Installation der Baustelle bis zur Wiederaufforstung rund vier Monate betragen. Die Arbeiten sollen zwischen Februar und Mai 2019 durchgeführt werden.
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