Erster Sieg unter SöderholmEin bärenstarker SCB stiehlt Bezina die Show
Der SC Bern holt sich im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Toni Söderholm den ersten Sieg, gewinnt bei Leader Genf 3:1. Die Servettiens ehren ihren ehemaligen Captain Goran Bezina, gehen aber erstmals seit fast drei Monaten und 20 Spielen leer aus.

Nichts gegen Goran Bezina! Der Mann mit 877 National-League-Partien auf dem Buckel prägte Servette wie kaum ein anderer. Während 15 Saisons trug der heute 42-Jährige das Shirt der Grenats, führte das Team zehn Jahre lang als Captain an und erreichte zwei Mal den Playoff-Final.
Vor dem Spiel gegen den SCB wird der gebürtige Kroate, der seit dieser Saison als Assistenztrainer in Sierre fungiert, für seine Verdienste geehrt und seine Trikotnummer 57 unters Hallendach gezogen. Die Fans würdigen den langjährigen Nationalverteidiger, der eine emotionale Rede hält, mit einer grossartig gestalteten Choreographie. Ehre, wem Ehre gebührt. Doch manchmal wäre weniger mehr.
Das Spiel beginnt mit 18 Minuten Verspätung. Nach der Zeremonie muss erst noch das Eis gereinigt werden. Und dann kommt auch noch das Maskottchen Adler Sherkan zum Einsatz. Die SCB-Fans nehmen es mit Humor. «Solange diese Feier dauert, können wir auch keinen Gegentreffer kassieren», flachst einer. Dabei zeigt das Team von Toni Söderholm, als es dann endlich losgehen kann, eine konzentrierte, abgeklärte Leistung.
Immer wieder Oscar Lindberg
Der SCB zeigt das wohl beste Auswärtsspiel der Saison, lässt hinten nichts anbrennen und begeistert mit cleverem, aggressivem Forechecking. Nach 26 Minuten werden die Berner Bemühungen ein erstes Mal belohnt. Noch-Topskorer Romain Loeffel trifft von der blauen Linie. Oscar Lindberg nimmt Servettes Schlussmann Gauthier Descloux gekonnt die Sicht. Bloss Zufall? Von wegen!
Nur zwei Minuten später hat Tristan Scherwey den zweiten Berner Treffer auf dem Stock. Doch der Powerstürmer scheitert an der Torumrandung. Trotzdem stellt der SC Bern noch vor der zweiten Pause auf 2:0. Dieses Mal glänzt der schwedische Stürmer Lindberg als Vollstrecker. Die Führung? Sie ist verdient.
Auch beim 3:0 steht Lindberg im Fokus. Nach seinem Zuspiel gelingt dem Verteidiger Colin Gerber das erste Tor in dieser Saison. Jetzt ist die Partie gelaufen.
SCB verliert Sven Bärtschi
Die Berner lassen sich auch durch Vincent Praplans Anschlusstor sechs Minuten vor Schluss nicht mehr aus dem Konzept bringen, spielen die Partie routiniert zu Ende und holen sich den ersten Sieg unter dem finnischen Trainer Toni Söderholm. Und das, obwohl die Servettiens es am Ende noch mehr als drei Minuten lang ohne Torhüter und mit sechstem Feldspieler versuchen.
Eine starke Leistung zeigt nicht nur in dieser Situation auch Daniel Manzato. Vor einem Monat wurde der 38-jährige Torhüter bei der 2:5-Niederlage gegen Aufsteiger Kloten bei Spielhäfte ausgewechselt. Nun behält er stets die Übersicht.
Leader Servette bleibt zum ersten Mal seit der zweiten Meisterschaftspartie gegen Biel (0:2) im September ohne Punkt.
Einziger Wermutstropfen aus Berner Sicht: Stürmer Sven Bärtschi fällt verletzt aus. Das Positive? Am Samstag gegen den HC Davos wird der zuletzt gesperrte Topskorer Chris DiDomenico wieder eingreifen können.

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