Bürki sieht rotEin Auftritt zum Vergessen
Der FC Thun findet in der Challenge League auch nach der Pause den Tritt nicht. Die Oberländer verlieren bei Stade Lausanne-Ouchy diskussionslos mit 0:2.

Als nach dem Seitenwechsel die Sicht auf der Pontaise zwischenzeitlich immer schlechter wurde, hatte das auch Vorteile: Das Gebotene war weniger gut erkennbar. Zumindest für die Gäste bedeutete der Nebel keinen Nachteil.
Die Thuner hatten schon vor der Pause eine Halbzeit zum Vergessen gezeigt. Fahrig, fehlerhaft und sowohl vorn wie hinten harmlos. Das bestätigte auch die Statistik nach 45 Minuten. Während die Lausanner neunmal auf das Thuner Tor schossen, stand bei den Oberländern die Null. Entsprechend musste SLO-Goalie Justin Hammel nie eingreifen. Auf der Gegenseite hatte Nino Ziswiler mehr zu tun, als ihm lieb war. Wie seine Vorderleute wirkte auch der Torhüter nicht immer sattelfest. Bei den Gegentoren war er jedoch ohne Abwehrchance. Zuerst hatten die Oberländer in der 27. Minute nach einem Einwurf der Gastgeber zu wenig aufgepasst beziehungsweise agierten Nias Hefti und Marco Bürki zu zögerlich, sodass Zachary Hadji problemlos einschieben konnte. Der Stürmer beendete damit nach 387 Minuten die Torflaute der Waadtländer.
Keine Reaktion
Der Treffer hinterliess bei den Thunern keinerlei Weckwirkung. Die Fehlpässe und Missverständnisse beim Team von Carlos Bernegger gingen munter weiter. So verpasste Nicolas Hasler ein Zuspiel im Spielaufbau im Zentrum. Die Lausanner reagierten sofort und schlossen den Konter prompt durch Brighton Labeau zum 2:0 (38.) ab. Bernegger reagierte noch vor der Pause, wechselte für Routinier Hasler den 21-jährigen Hiran Ahmed ein. Der Deutsche war zuvor in der laufenden Meisterschaft noch keine Minute zum Einsatz gekommen.
Eine ersichtliche Reaktion löste indes weder dieser Wechsel noch die Pausenansprache aus. Vielmehr blieben die Romands gefährlicher. Ziswiler verhinderte allerdings gegen Labeau das 0:3. Für die Oberländer kam Verteidiger Pius Dorn dem Ehrentreffer am nächsten. Sein Kopfball verfehlte allerdings das Ziel und konnte damit Goalie Hammel ebenfalls nicht beunruhigen.
Beunruhigen muss dagegen die Oberländer, dass sie nach 14 Runden noch immer nicht gefestigt sind. Bernegger formierte auch gestern wieder eine neue Startelf. Ausser der frühen Einwechslung von Ahmed verzichtete der Coach danach bis in die Schlussphase auf frische Kräfte.
Aus den letzten fünf Ligapartien resultiere für die Oberländer bloss ein Sieg, dafür drei Niederlagen. Nur weil Aufsteiger Yverdon gestern den durch Corona-Fälle geschwächten Leader Winterthur bodigte (2:1), liegen die Thuner weiterhin bloss sechs Zähler hinter der Spitze.
Bürkis Aussetzer
Dass die Nerven angespannt sind, zeigte eine Szene nach dem Abpfiff. Marco Bürki schoss den Ball Richtung Luca Cibelli. Der Schiedsrichter sanktionierte die Aktion des Innenverteidigers mit der roten Karte. Bürki wird damit am nächsten Freitag im Heimspiel gegen Kriens fehlen.
Peter Berger ist Sportredaktor.
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