Effort zur Unzeit
Für die Frauen-Auswahl der Bern Capitals ist die Spielzeit am Wochenende zu Ende gegangen. Zuletzt wurde Dietlikon besiegt.
Es ist Teil des Rituals, und der Form halber wurde daran festgehalten: Die Spielerinnen wenden sich nach dem Einmarsch aufs Spielfeld den Zuschauern zu und klopfen mit dem Stock auf den Boden, was zwecks Anfeuerung meist mit Applaus erwidert wird. Am Sonntag hielt sich die Begeisterung darob aber in Grenzen. Der Partie der Stadtbernerinnen gegen Dietlikon wohnten nur wenige bei; sie war bedeutungsloser Schlusspunkt einer vorzeitig zu Ende gegangenen Saison. Seit Freitagabend und dem Burgdorfer Sieg über Dürnten war festgestanden, dass die Capitals Rang vier nicht mehr holen werden. Während des Aufeinandertreffens mit dem Schweizer Meister wuchs die Anteilnahme des Publikums aber zunehmend: Die Capitals waren dabei, den Zweitplatzierten eine Niederlage zuzufügen – und die Derniere damit mit einer positiven Überraschung zu gestalten. Der Exploit sollte gelingen: Die Zürcherinnen wurden gleich mit 5:2 bezwungen. Das wurde zu Recht bejubelt und war schön, zumal nicht unverdient. Aber: Den erhofften Kraftakt realisierte die Auswahl von Cornelia Oberli zur Unzeit. Sie hätte ihn früher benötigt – und gleich mehrmals. Dass er zum Abschluss glückte, war kein Zufall: Bei den Bern Capitals handelt es sich um ein Team mit vielen jungen Spielerinnen, dem der Druck zuweilen Mühe bereitet. «Das ist der Schritt, der nun ansteht: Wir müssen auch dann bereit sein, wenn es zählt», sagte Oberli. Sie sprach von einer guten Saison mit einzelnen Rückschlägen. «Und der Start war schlecht. Danach ging es ganz gut», meinte sie. In der Tat: Angesichts des Saisonziels – Qualifikation für die Finalrunde – war die Spielzeit sicherlich passabel, wenngleich die beiden Niederlagen gegen Burgdorf bestimmt schmerzhaft waren. Erfolg versprechend ist die Vielzahl an Talenten. Nina Bärtschi etwa ist 16 – und gegen Dietlikon eine der Besten gewesen. Oberli sagt: «Wir verfolgen die Mentalität, mit vorzugsweise jungen Schweizerinnen zu spielen.» Im Kader der Stadtbernerinnen steht mit der Schwedin Cecilia Aström bloss eine Ausländerin. Ob Oberli und deren Co-Trainer Christoph Zingg das Team auch in der nächsten Saison führen werden, ist unklar. «Das entscheidet sich demnächst.» Das Kader jedenfalls soll nur punktuell Änderungen erfahren. Adrian Horn>
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