JihadistenmilizIS-Kämpfer leisten nach Angriff auf Gefängnis weiter Widerstand
Bei einem Angriff auf eine Haftanstalt im Nordosten Syriens sind mehr als 120 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte IS-Anhänger kamen offenbar frei. Zudem attackierten die Terrormiliz einen Militärstützpunkt im Irak.

Nach einem Angriff der Terrorgruppe Islamischer Staat auf ein Gefängnis mit Tausenden ihrer Anhänger in Syrien toben dort weiter heftige Kämpfe. Zwischen 150 und 200 IS-Kämpfer hätten sich noch in einem Teil des Gefängnisses und einem angrenzenden Wohnviertel in der Stadt Al-Hassaka verschanzt, sagte ein Sprecher der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Die SDF-Truppen hätten zwei Gegenangriffe der IS-Kämpfer am Sonntag zurückgeschlagen.
Der IS hatte am Donnerstagabend das Gweiran-Gefängnis, auch bekannt als Al-Sinaa, angegriffen, in dem mehr als 3000 IS-Kämpfer inhaftiert sind. Es war ein Angriff in einer Dimension, wie ihn der IS seit dem Sturz seines selbst ausgerufenen Kalifats vor drei Jahren nicht mehr verübt hat. Mehr als 100 Extremisten mit schweren Waffen waren beteiligt, eine unbekannte Zahl an Häftlingen wurde befreit, die sich zum Teil an den seither wütenden Gefechten beteiligten. Dutzende IS- und SDF-Kämpfer kamen seither ums Leben.
Über 100 IS-Anhänger laut SDF wieder festgenommen
Nach Darstellung des IS liessen zwei aus dem Ausland stammende Selbstmordattentäter am Donnerstag mit Sprengstoff gefüllte Lastwagen am Tor und an einer Mauer des Gefängnisses explodieren. In einem am Samstagabend veröffentlichten Video waren grosse Löcher in der Gefängnismauer zu sehen, durch die Fahrzeuge sich den Weg bahnten. Der IS teilte mit, einige der Angreifer hätten Positionen im Gefängnis gesichert, während andere die nachrückenden SDF-Kräfte abgewehrt hätten. Gleichzeitig kam es innerhalb des Gefängnisses zu einem Aufstand. Insassen überwältigten Wärter und sicherten sich ihre Waffen. 800 Häftlinge seien befreit worden, behauptete der IS. Die SDF berichteten, mehr als 100 seien wieder festgenommen worden.
Am Sonntag versuchten einige der IS-Kämpfer, sich nach Angaben der SDF zu ihren Kampfgefährten durchzuschlagen, die noch den nördlichen Teil des Gefängnisses kontrollieren. Dieser Angriff sei ebenso zurückgeschlagen worden wie ein Angriff von IS-Kämpfern von ausserhalb der Stadt, sagte SDF-Sprecher Siamand Ali.
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