Durchgangszentrum Enggistein öffnet wieder
Nach einer Sanierung wird der Gutshof Enggistein bei Worb in der zweiten Augusthälfte wieder in Betrieb genommen. Dass danach die in der Kritik stehende unterirdische Notunterkunft Hochfeld in Bern geschlossen werden kann, ist unwahrscheinlich.

«Aufgrund der markanten Zuweisung des Bundes müssen wir jede erdenkliche Unterkunftsmöglichkeit nutzen», teilte Markus Aeschlimann, Geschäftsleiter beim kantonalen Amt für Migration und Personenstand, am Montag auf Anfrage schriftlich mit.
Die Eröffnung des Durchgangszentrums Enggistein bringe für kurze Zeit Entlastung. «Solange die Gesuchszahlen weiterhin steigen, ist der Kanton auf die in Betrieb stehenden Anlagen, leider auch die unterirdischen, angewiesen».
Hochfeld in der Kritik
Die unterirdische Zivilschutzanlage Hochfeld im Berner Länggassquartier ist in den letzten Monaten immer wieder in der Kritik gestanden. Bewohner protestierten gegen die ihrer Ansicht nach unzumutbaren Lebensbedingungen dort. Unterstützt werden sie von einem «Komitee gegen Fremdenhetze und Asylbusiness».
Auch im Berner Stadtrat wurden Fragen laut, insbesonders zur Versorgung der Kinder in der Notunterkunft. Der Gemeinderat schreibt in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Interpellation, dass eine Zivilschutzanlage grundsätzlich keine geeignete Unterkunft sei, insbesondere nicht für Kinder.
Angesichts der anhaltend hohen Zahl von Asylsuchenden sowie der Schwierigkeit, adäquaten Wohnraum auf dem freien Markt zu finden, sei es, wie in der Vergangenheit auch schon, unumgänglich, auf solche Anlagen als Notlösung zurückzugreifen. Das schreibt der Stadtberner Gemeinderat weiter.
Saniert und erweitert
Der Gutshof Enggistein wurde im vergangenen Februar wegen technischer Mängel geschlossen. Inzwischen wurde das Gebäude renoviert und ausgebaut, wie Aeschlimann ausführte.
Die Unterkunft bei Worb bietet Platz für 140 Personen. Neu ist auch nicht mehr die Heilsarmee für das Durchgangszentrum Enggistein zuständig, sondern der Verein Asyl Biel und Region mit Unterstützung der Asylkoordination Thun.
SDA/dln
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