«Dr. Taylor» stirbt an Herzversagen
Einer der einflussreichsten Jazz-Pianisten der Welt ist tot. Billy Taylor erlag 89-jährig einem Herzversagen. Aufgrund seines akademischen Abschlusses in Musikerziehung hatte er nur auf Dr. Taylor hören wollen.
Taylor begann seine Karriere in berühmten New Yorker Clubs wie «Three Deuce» und «Birdland», wo er als Hauspianist Swing und Bebop spielte. Er machte sich aber einen weitaus grösseren Namen mit seinen eigenen Kompositionen. Mit Radio-, Fernseh- und Förderprogrammen verhalf er dem Jazz zum Ansehen als ernsthafte Kunstform.
Wegbereiter des Jazz
Diese Bedeutung hatte der Jazz noch keineswegs, als der Sohn eines Zahnarztes und einer Lehrerin im Alter von sieben Jahren mit Klavierunterricht begann. Taylor unterrichtete später unter anderem an der Long Island University, der Manhattan School of Music, der Yale University und der University of Massachusetts-Amherst, wo er auch habilitierte.
Billy Taylor war zudem eine Zeit lang Mitglied des Kulturrats (Cultural Council) der Stadt New York, dem auch Künstler wie Leonard Bernstein angehörten. Zu seinen rund 300 Kompositionen gehörte der Gospelsong «I Wish I Knew How It Would Feel to Be Free», der zunächst von Nina Simone aufgenommen und in den Sechzigerjahren zu einer der inoffiziellen Hymnen der Bürgerrechtsbewegung wurde.
20 Ehrendoktorhüte
Taylor sei «ein grosser Staatsmann und ein Botschafter des Jazz» gewesen, teilte das Kennedy Center for the performing arts in Washington D.C. mit; Tylor war dort seit 1994 künstlerischer Direktor für Jazz gewesen. «Wir sind dankbar für Dr. Taylors Hingabe, Freundschaft und alles, was er für den Jazz getan hat».
Taylor wurde am 24. Juli 1921 in Greenville, North Carolina geboren. Nach der Schule ging er nach New York, wo er mit Grössen wie Miles Davis, Charlie Parker, Billie Holiday und Ella Fitzgerald spielte. Ab 1944 hatte er sein eigenes Trio. Im Verlauf seiner Karriere erhielt Taylor unter anderem die National Medal of Arts und die Ehrendoktorwürden von über 20 Hochschulen.
SDA/dj
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