Dorffest Jegenstorf: Wenn der Gemeinderat zur Schöpfkelle greift
Die Gemeinde Jegenstorf organisiert nur alle vier Jahre ein Dorffest, dafür im grossen Rahmen.

Der Platz vor dem Kirchgemeindehaus ist in Weiss getaucht. Seit ein paar Tagen steht hier ein grosses Festzelt mit rund 700 Plätzen. Es ist Vorbote eines Anlasses, der nur alle vier Jahre stattfindet: das Dorffest Jegenstorf.
Wenn ein solches Fest alle Jahre stattfinde, werde es zur Gewohnheit, und man freue sich gar nicht mehr so, sagt Jürg Häberli (SP), Gemeinderatspräsident und gleichzeitig Präsident des Organisationskomitees. Deshalb habe sich Jegenstorf für den Vierjahresrhythmus entschieden.
Bühne für Vereine
«Mit dem Dorffest wollen wir den Zusammenhalt in der Bevölkerung fördern und den Vereinen eine Bühne geben, sich zu präsentieren», fasst Häberli die Ziele zusammen. Er fügt aber gleich an, dass der Zusammenhalt im Dorf auch ohne Fest gut ist: Neuzuzüger engagieren sich, in den Quartieren helfen sich die Bewohner gegenseitig.
«Der Zusammenhalt im Dorf ist auch ohne Fest gut.»
Die Gemeinde ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. 2010 fusionierte Ballmoos mit Jegenstorf, 2014 schlossen sich Scheunen und Münchringen dem Nachbarn an. Die Wappen dieser vier Ortschaften sind auf der Titelseite des Festführers abgebildet. Häberli hofft, dass sich möglichst viele Leute aus den Aussendörfern unters Festvolk mischen werden.
Das Bevölkerungswachstum hat sich in den letzten beiden Jahren verlangsamt, weil es kaum mehr freies Bauland gebe, sagt Häberli. Jegenstorf sei inzwischen eine typische Agglomerationsgemeinde mit einem ähnlichen Abstimmungsverhalten wie die Stadt Bern.
Alle packen an
Fast alle Vereine machen am Wochenende mit, freut sich OK-Präsident Häberli. Nicht nur beim Fest selber am eigenen Stand, sondern bereits beim Aufbau. Rund 30 Personen aus verschiedenen Vereinen haben beim Aufstellen des grossen Festzeltes am letzten Samstag angepackt. Damit können die Kosten tief gehalten werden.
Das Budget beträgt rund 66'000 Franken, der Gemeinderat hat eine Defizitgarantie von maximal 39'000 Franken bewilligt. Zudem übernimmt das Gemeindepersonal gewisse Aufgaben bei der Organisation und verrechnet Dienstleistungen nicht. Dieses finanzielle und personelle Engagement der Gemeinde sei in der Bevölkerung nicht bestritten, betont Jürg Häberli.
Eine Herausforderung bei der diesjährigen Ausgabe ist die Pflicht, Mehrweggeschirr zu verwenden. Das sei eine «besonders augenfällige Änderung», schreibt das OK im Festführer und bittet die Besucher gleich um etwas Verständnis, falls sich die Abläufe bei der Abgabe von Essen und Getränken etwas verzögern.
Exekutive schöpft Risotto
Worauf freut sich der Gemeinderatspräsident am Dorffest am meisten? «Ich bin gespannt auf die Darbietungen der Vereine und den Auftritt von Satiriker Heinz Däpp am Freitagabend», sagt Jürg Häberli. Speziell erwähnt er auch die politischen Parteien, die gemeinsam eine Raclettestube betreiben.
Doch bevor Jürg Häberli eine Vorführung oder einen Märitstand besuchen oder sich in einem der Beizli stärken kann, greift er zur Schöpfkelle. Beim Gratis-Risottoessen zur Eröffnung bedient er zusammen mit seinen Gemeinderatskolleginnen und -kollegen die Gäste.
Dorffest Jegenstorf vom 6. bis 8. September. Festführer unter www.jegenstorf.ch.
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