Unfälle im SkisportDoppeltes Leid: Wer verletzt ist, verdient fast nichts
Weil sich Stürze häufen und die Prämien in die Höhe schiessen, können sich Fahrer kaum für Verdienstausfälle absichern. Das kann zu absurden Aktionen verleiten.
Mauro Caviezel ist nicht einfach nur bestraft. Er ist es doppelt und dreifach. Der Bündner kuriert wieder einmal eine Verletzung. Anfang Januar im Training in Garmisch erwischte er einen Schlag, der Aussenski zog weg, der Innenski griff, hängte im Tor ein, «dann war ich nur noch Passagier». Die Folgen waren fatal: schwere Gehirnerschütterung, Aussenbandverletzung und Knochenprellung im linken Knie.
Der 32-Jährige kam zurück, startete an der WM in Cortina, schied im Super-G aus, machte die Trainings zur Abfahrt in Saalbach mit – und brach die Saison ab. Der Kopf kann dem horrenden Abfahrtstempo nicht immer folgen, «die Wahrnehmung ist nicht ganz klar, ich bin früher am Limit», sagt Caviezel. Kreuzband, Meniskus, Schienbein, Schulter, Hand, Achillessehne, alles war schon kaputt beim besten Super-G-Fahrer des vergangenen Winters.