Dodo feierte Heimspiel auf Industriebrache
Das Rohbau-Open in Wallisellen lockte dieses Wochenende Musikfans und einheimische Künstler zum Richti-Areal.
Wallisellen. - «In einem Jahr wird hier eine grosse Baustelle stehen», sagt Nijan Ouliaei, 21. Er blickt über das brachliegende Richti-Areal zwischen Glattzentrum und Bahnhof Wallisellen, wo dereinst die Glattalbahn verkehren wird. Doch jetzt pumpt von weitem dumpf die Musik, und über der grossen Freiluftbühne schweben von Scheinwerfern durchleuchtete Rauchschwaden.
Einige Leute warten an der Kasse auf Einlass oder verteilen sich auf dem grossen, mit Häcksel übersäten Platz direkt vor der Bühne. Andere tanzen zur Musik oder verpflegen sich an einem der unzähligen Gastrostände.
Ouliaei hat vor einem halben Jahr mit 13 jungen Erwachsenen aus der Region den Verein @Events gegründet, um Veranstaltungen «in und für Wallisellen» auf die Beine zu stellen. Das Rohbau-Open ist das erste Festival in diesem Ausmass auf dem Gemeindegebiet von Wallisellen.
Die Veranstalter zeigten sich mit dem Resultat zufrieden. «1200 zahlende Gäste hatten wir erwartet, ich denke, wir sind im Soll», zog Ouliaei am Sonntagnachmittag eine erste Bilanz. Und auch sonst sei alles wie geplant verlaufen, mal abgesehen von einigen wenigen Beschwerden wegen Lärms seitens der Anwohner.
Auch Adrian Kübler, 24, war zufrieden. Er sorgte für die Werbung und trat mit seiner Band Baba Shrimps am frühen Samstagabend gleich selber auf. «Eine tolle Sache, auf einer derart grossen Bühne zu spielen», sagte er. «Auch wenn das Areal natürlich riesig ist und der Platz vor der Bühne schnell etwas leer aussieht.» Doch je später der Abend wurde, desto mehr Leute bevölkerten die riesige Kiesfläche im Industriegebiet.
Verpflegung aus Bauwagen
Neben den Baba Shrimps traten weitere lokale Gruppen wie die Fuzzy Index oder die Call You Back auf, und auch die Zürcher Balkansound-Truppe Palkomuski sorgte für ausgelassene Stimmung. Als Hauptact vermochte am Samstagabend der deutsche Rapper Curse die Menge zu begeistern, und der Reggae-Künstler Dodo sorgte etwas zuvor für die richtige Portion Lokalkolorit.
Dodo stammt aus Wallisellen, wobei er seit seinen Auftritten im Kirchgemeindehaus und in den Vereinslokalen vor 15 Jahren nicht mehr in «seiner Heimat» spielte, wie er sagte. «Für mich ist es ein grosses Ding, ich verdanke Wallisellen sehr viel», fügte er an.
Der Name Rohbau war stets Programm. Die freiwilligen Helfer trugen weisse Bauhelme und Shirts, und die Gastrostände waren durchwegs in Bauzelten oder Bauwagen untergebracht. Bald werden auf dem Richti-Areal aber die richtigen Bagger auffahren, und das Openair muss sich einen neuen Ort suchen. Ouliaei: «Das Festival war toll, wir werden vielleicht den gleichen Namen an einem anderen Ort benutzen.»
Reggae-Sänger Dodo: «Ich verdanke Wallisellen sehr viel.»
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