Doch nicht Hitzefrei – Kanton pfeift die Kappeler zurück
Eine Schule in Kappel am Albis wollte sich dem Volksschulamt widersetzen. Jetzt müssen die Kinder am Donnerstag doch zur Schule.

Früher haben die Kinder in der Stadt Zürich die Entwicklungen des Quecksilbers im dem Thermometer ganz genau beobachtet. Kletterte dieses morgens um 10 schon über 30 Grad, bedeutet das für sie schulfrei. Oder Besser: Hitzefrei. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Es gilt: Der Schulunterricht findet bei allen Temperaturen statt, also auch in Wochen wie der aktuellen, wenn das Thermometer um 10 Uhr schon über 30 Grad anzeigt.
Die Schule Tömlimatt in Kappel am Albis im Säuliamt hat diese Regelung nun auf eigene Weise interpretiert. Und trotzdem Hitzefrei gegeben. Gestern teilte die Schulleitung in einem Brief an die Eltern mit, dass die Schule am Donnerstag ausfällt. «Wir haben entschieden, dass die Kinder am Donnerstag freihaben.»
Grund für den Entscheid waren die teilweise langen Anfahrtszeiten mit dem Velo, die gewisse Schüler in der Gemeinde im Säuliamt auf sich nehmen müssen. Kinder ohne Betreuungsmöglichkeiten aber, schrieb die Schule weiter, könnten die Eltern normal zur Schule schicken, sie würden dort durch eine Lehrperson betreut.
Suchen eine neue Lösung
Der eigenmächtige Entscheid der Schule in Kappel am Albis kam beim Zürcher Volksschulamt nicht gut an. Denn die Vorgabe im Kanton Zürich lautet: Hitzefrei ist nicht zulässig. Aus diesem Grund suchte das Schulamt das Gespräch mit der Schule in Kappel am Albis, worauf diese von ihrem geplanten Vorhaben wieder abwich und eine andere Lösung im Umgang mit den Temperaturen suchte.
In einer Medienmitteilung schrieb die Schulleitung heute: «Wir führen den Unterricht nach Stundenplan durch.» Die Kinder, die aus den entlegenen Ortschaften Hauptikon und Uerzlikon mit dem Velo anfahren müssten, würden am Donnerstag- wie am Freitagnachmittag mit dem Schulbus transportiert.
Das Volksschulamt begründet seine Haltung so: Kinder dürfen nicht unbeaufsichtigt sein, Betreuung muss gewährleistet sein. Es stehe den Schulen aber offen, ihren Unterrichtsplan anzupassen und etwa Unterricht in der Badi oder im Wald abzuhalten. Lehrer sagen, dass dies besonders so kurz vor den Sommerferien unproblematisch sei, da der Stoff zu dieser Zeit schon weitgehend durchgearbeitet sei.
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