Dinkel ernten wie zu Gotthelfs Zeiten
Wie man Getreide erntet und verarbeitet: Die Freunde alter Landmaschinen und die IG Dinkel inszenierten vor der Schaukäserei verschiedene Arbeitsgänge mit originalgetreuen Geräten.

Zwar hat das Kornfeld nur die Grösse eines Pflanzblätzes, doch das genügte, um den Besuchern den Aufwand zu demonstrieren. «Mit Korn meinte man zu Gotthelfs Zeiten Dinkel», erklärt Hans-Peter Jordi, Präsident der Dinkelvereinigung Bärau. Dieses urtümliche Getreide sei 1994 fast ausgestorben gewesen. Die Nachteile gegenüber Weizen hätten dazu geführt: Dinkel sei weniger ertragreich, weniger standfest im Unwetter, maschinell aufwändiger zu verarbeiten (um den Kern vom Spelzen zu lösen, braucht es Röllmühlen) und wegen spezieller Klebereigenschaften für Feingebäck ungeeignet. Er hat aber auch Vorteile: die Verträglichkeit für Weizenallergiker, die spezielle Eignung für Babynahrung und der Einfluss auf eine gute Verdauung – die mittelalterliche Gesundheitspäpstin Hildegard von Bingen wusste darüber ein Loblied zu singen. Darum habe sich die IG Dinkel erfolgreich für seine erneute Verbreitung eingesetzt.