SCL Tigers verlieren erneutDiesmal helfen die Zürcher nicht mit
Die SCL Tigers unterliegen den ZSC Lions 2:5. Es ist gegen ihren «Lieblingsgegner» eine bittere Niederlage – weil den Zürchern 122 gute Sekunden für den Sieg genügen.

Manchmal geschehen noch kleine Wunder. Da spielen die SCL Tigers also im Hallenstadion in Überzahl – in jener Disziplin, die ihnen so viel Mühe bereitet. Und dann verwertet Marcus Nilsson tatsächlich einen Abpraller zum 1:1. 26 Minuten sind zu diesem Zeitpunkt gespielt, und man darf sich getrost die Frage stellen: Gelingt den SCL Tigers wieder einmal eine Überraschung?
Zur Erinnerung: Fünfmal sind sich Zürcher und Langnauer in dieser Saison bereits begegnet. Und an sich ist die Ausgangslage klar, wenn der Zweitklassierte auf das Schlusslicht der Liga trifft. Aber: Die letzten drei Rencontres gingen allesamt an die SCL Tigers. Und wer ihre Formkurve etwas genauer betrachtet, kommt zum Schluss: Zum Glück für die Emmentaler gibt es den ZSC. Denn: Gegen alle anderen Gegner haben sie in diesem Jahr verloren.
Der ZSC ist effizient, aber…
Doch bereits zur zweiten Pause steht fest: Ein viertes Mal lassen sich die hochdekorierten Zürcher von den Emmentalern nicht übertölpeln. Weil Tim Berni, Teemu Rautiainen und Dario Trutmann innerhalb von 122 Sekunden für klare Verhältnisse sorgen. Nun kann man argumentieren, dass die Zürcher mit ihrer Klasse die Vorentscheidung herbeiführen. Weil Berni zunächst die Langnauer zu Slalomstangen degradiert, Rautiainen im Powerplay trifft und Trutmann nach einem kurzen Antritt reüssiert.
Aber: Bei allen drei Toren sehen die Gäste nicht gut aus. Bei Bernis 2:1 ebnet Julian Schmutz mit halbherziger Abwehrarbeit den Weg, Rautiainen wird im Slot nicht nahe genug von Pascal Berger gedeckt, und schliesslich enteilt Trutmann wieder Schmutz – wobei sich die Zürcher unmittelbar zuvor viel zu einfach durch die Langnauer Reihen kombinieren können.
Last-Minute-Einsatz für Stettler
Es ist vor allem für Damian Stettler ein bitterer Abend. Der 19-Jährige wird am Freitag kurzerhand von Winterthur, wo er in der Swiss League Erfahrungen sammelt, ins Hallenstadion beordert. Denn Ivars Punnenovs, der sein Comeback hätte geben wollen, zwickt es noch immer an der Liste.
Stettler macht seinen Job gut, im ersten Drittel hält er sein Team mit einigen sehenswerten Paraden gar im Spiel, an den vier Gegentoren ist es machtlos – beim fünften von Sven Andrighetto (59.) hat er seinen Kasten zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen.
Punnenovs übrigens wird nächste Woche einen neuen Anlauf nehmen, um ins Team zurückzukehren. Ob er mit seiner Präsenz für ein Lebenszeichen im Langnauer Ensemble sorgen kann?
Denn die Erkenntnis vom Freitagabend dürfte für die Mannschaft von Rikard Franzén äusserst schmerzhaft sein. Abgesehen vom 122-sekündigen Aussetzer spielte sie nämlich ordentlich, war den Zürchern über weite Strecken gar ebenbürtig. Und trotzdem resultiert am Ende die achte Niederlage in Folge.
Marco Oppliger ist seit 2013 als Sportredaktor für Tamedia tätig. Seine Kernthemen sind Eishockey und Ski Alpin, ebenso berichtet er über Schwingen und Leichtathletik.
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