Dieses Projekt wird viel zu reden geben
Der Kanton will in Lyssach die Schachenstrasse Richtung Burgdorf umfassend sanieren und ausbauen. Vor allem zwei Punkte dürften für rege Diskussionen sorgen: Ein weiterer Kreisel sowie eine Lichtsignalanlage.

Die ausserordentliche Gemeindeversammlung im vergangenen September in Lyssach vermittelte bereits einen ersten Eindruck, was in den kommenden Wochen auf den Kanton zukommen könnte. Die geplante Verkehrssanierung des Lyssachschachens sorgte für hitzige Diskussionen – obschon an jener Versammlung eigentlich über ein anderes Projekt abgestimmt wurde.
Der Oberingenieurkreis IV in Burgdorf, die zuständige Abteilung des kantonalen Tiefbauamts, hat jetzt die Verkehrssanierung Lyssachschachen öffentlich aufgelegt. Seit dieser Woche läuft die Mitwirkung. Sie dauert bis zum 28. März, bis dann kann die Bevölkerung Kritik, Anregungen und Hinweise anbringen.
Der Kanton hat drei Ziele
Das vorgesehene Projekt betrifft laut Jürgen Seeber, Projektleiter des Oberingenieurkreises IV, den Perimeter vom McDonald's-Kreisel bis zum Schachenkreisel. Es sei kein Bestandteil der Verkehrssanierung Burgdorf–Oberburg–Hasle, sondern Teil des Agglomerationsprogramms zweiter Generation, das vom Bund schon genehmigt worden sei. Dieser werde sich dann auch entsprechend an der Finanzierung beteiligen, so Seeber.
Mit dem Projekt verfolge der Kanton drei Ziele: «Zum ersten die Erhöhung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.» Dann eine Verbesserung für den öffentlichen Verkehr. Gemeint sei dabei der Verkehrsfluss in den Hauptverkehrszeiten. Und letztlich wird «die Verbesserung der Anschlussqualität der Gewerbebetriebe im Lyssachschachen» angestrebt, sagt der Projektleiter.
Vorgesehen sind Velostreifen auf beiden Seiten der Schachenstrasse. Vom McDonald's-Kreisel Richtung Autobahn gebe es ein Trottoir zu den rechts der Strasse liegenden Häusern, erklärt Seeber. Zwischen Schachenmarkt und dem Autohändler Vogels Offroad werde Richtung Burgdorf eine Busspur gebaut, die auch die Velofahrer nutzen dürften. «Auf jenem Abschnitt gibt es dafür Richtung Burgdorf keinen Velostreifen.»
Die umstrittensten Punkte des Projekts betreffen das dritte Ziel des Kantons: die bessere Zu- und Wegfahrt zu und von den Gewerbebetrieben. Geplant sind nämlich auf der Schachenstrasse ein weiterer Kreisel sowie eine Lichtsignalanlage. Den Kreisverkehr will der Kanton bei der Kreuzung Lerchenweg/Schachenstrasse bauen, gleich dort, wo Vogels Offroad demnächst eine neue Halle für seine amerikanischen Fahrzeuge erstellen möchte.
Noch weit brisanter als der Kreisel ist jedoch das Vorhaben, bei der Zufahrt zum Fenaco-Areal eine Lichtsignalanlage aufzustellen. Das brachte einige Besucher der erwähnten Gemeindeversammlung ziemlich in Rage. Ein Vertreter der Interessengruppe Verkehr Lyssach erklärte damals: Das geplante Lichtsignal sei eine Katastrophe. Es werde zu mehr Verkehr im Dorf führen, weil viele Autofahrer keine Lust auf die Warterei hätten und deshalb durch Lyssach fahren würden.
Landi-Projekt hat Einfluss
Der Knoten beim Fenaco-Areal muss baulich angepasst werden, weil das Unternehmen dort sein Zentrum für Pflanzenschutzmittel und Saatgut erweitern will und zudem einen neuen Landi-Laden mit Tankstelle plant. Damit würde sich die Anzahl Zufahrten aufs Areal von heute etwa 115 auf über 1200 pro Tag erhöhen. Noch ist das Landi-Projekt aber nicht fix: Dafür braucht es eine Überbauungsordnung, die Fenaco derzeit in Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kanton erarbeitet. Diese muss noch von einer Gemeindeversammlung gutgeheissen werden.
Jürgen Seeber vom Oberingenieurkreis IV sagt, die Verkehrssanierung Lyssachschachen werde mit dem Fenaco-Projekt koordiniert. Die Kreuzung werde umgebaut, wenn das Landi-Projekt realisiert werde. Wenn nicht, müsse der Knoten dort auch nicht mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet werden.
Im Herbst 2018 beginnen
Den vorgesehenen Zeitplan beschreibt der Projektleiter so: «Im Sommer 2017 erfolgt die öffentliche Planauflage.» Diese entspricht einem Baubewilligungsverfahren. Laufe alles planmässig, werde im Herbst 2018 mit dem Bau begonnen. Die Gesamtkosten werden auf vier Millionen Franken geschätzt – «mit einer Genauigkeit von plus/minus 20 Prozent».
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