
Konzepte sollen Ausgangslage, Strategie, Ziele und Massnahmen definieren. Das macht das vorliegende «Konzept zum Freizeit- und Tourismusverkehr Oberland-Ost». Konzepte sollen aber auch neue An- und Einsichten formulieren, neue Pläne ausbreiten, neue Vorgehensweisen deklarieren, neue Perspektiven präsentieren. Das macht dieses Konzept nicht, oder, etwas milder ausgedrückt, nur bruchstückhaft.
Im Gegenteil: Das 30-seitige Papier bedient sich einer öffentlich zugänglichen Statistik des Bundesamtes für Verkehr, es listet bereits bekannte Massnahmen auf (Ausnahme: ein «Veloverleihangebot») und es beschränkt sich fast nur auf das Bödeli. Das ist zu wenig für ein Konzept, das den Steuerzahler 69'000 Franken kostet.
Mit ebenfalls einiger Milde könnte man das alles noch halbwegs entschuldigen mit der eigenen, vielleicht zu hohen Erwartung an ein Konzept – wenn da nicht diese vielen Banalitäten wären. Sie gipfeln im «Fazit aus der Analyse» mit «Erkenntnissen» wie: «Das linke Thunerseeufer aus Thun/Bern stellt die zentrale Einfallsachse für die Region dar.»
So liegt es denn nun wohl an der Regionalversammlung, dem doch recht blutleeren Konzept vielleicht noch etwas mehr Leben einzuhauchen. Ansonsten droht ihm, als Papiertiger in die Schublade zu verschwinden.
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Dieses Konzept erfüllt die – vielleicht zu hohen – Erwartungen nicht
Der Kommentar von Alex Karlen zum neuen Konzept für den Freizeit- und Tourismusverkehr in der Jungfrauregion.