Dieses Bild löst eine Kontroverse aus
Ein israelischer Soldat hat per Instagram ein Foto verbreitet, das ein palästinensisches Kind im Visier eines Scharfschützen zeigt. Wegen des geschmacklosen Sujets hat er bereits Todesdrohungen erhalten.

Mit Instagram können User einfache Schnappschüsse mit wenigen Klicks in professionell anmutende Kunstwerke verwandeln. Und nicht nur das: Über soziale Medien wie Facebook oder Twitter erhalten ihre Freunde und Follower Einblick in die Momentaufnahmen. Im Normalfall lösen solche Bilder wohlwollende, wenn nicht gar neidische Kommentare aus – gerne wären die Freunde auch am schönen Strand in der Karibik oder beim Skifahren in den Bergen.
Beim 20-jährigen israelischen Soldaten Mor Ostrovski war das Gegenteil der Fall: Sein Foto hat eine gehässige Kontroverse entfacht, wie die «Times of Israel» berichtet. Es ist aber auch kein einfaches Ferienbild; es zeigt ein Kind im Visier eines Heckenschützen. Die Waffe ist dabei auf den Kopf des palästinensischen Knaben gerichtet. Die Szene ereignete sich in einem arabischen Dorf.
Welle negativer Kommentare
Das Bild wurde am 25. Januar aufgenommen und via Instagram verbreitet. Der palästinensische Blogger Ali Abunimah, der die Intifada-Website gegründet hat, äusserte sich gestern in einem Blog über das Foto. Er beschrieb es als «geschmacklos und entmenschlichend». Es suggeriere, dass palästinensische Kinder Zielscheiben seien.
Die Aufnahme hat eine Flut negativer Kommentare auf Ostrovskis Account ausgelöst. Dieser wurde heute Morgen gelöscht, nachdem er mehrere Todesdrohungen erhalten hatte. Andere Fotos auf dem Account des 20-Jährigen zeigen ihn gemäss dem Bericht, wie er mit Gewehren posiert.
Eine ähnliche Welle der Empörung löste 2010 die Soldatin Eden Abergil aus, als sie auf Facebook-Fotos neben palästinensischen Häftlingen posierte, die in Handschellen und mit Augenbinden abgeführt wurden. Nach diesem Vorfall kündigten die israelischen Streitkräfte an, künftig hart durchzugreifen, wenn derartige Fotos in sozialen Medien veröffentlicht würden. Zum aktuellen Fall will sich das Militär gemäss «Times of Israel» indes nicht äussern.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch