Schweizer VorlesetagDiese sechs Bücher begeistern Gross und Klein
Zum Schweizer Vorlesetag am 27. Mai stellen wir sechs neue Kinderbücher vor, die auch Erwachsenen Spass machen.

Eine schwarze Katze sucht ihr Glück

Für wen?
ab 3 Jahren
Worum geht es?
Die schwarze Katze sitzt in einer Ecke des Tierheims und weint. Niemand will sie! Denn schwarze Katzen bringen angeblich Unglück. Nach und nach versucht ein Tier nach dem anderen, die Katze vom Gegenteil zu überzeugen. Zumindest fast alle – der gelbe Kanarienvogel bleibt skeptisch.
Was ist so toll daran?
Das Bilderbuch der Berner Autorin Stefanie Christ (ehemals Redaktorin dieser Zeitung) und der Illustratorin Karin Widmer spricht mit seinen einfachen Texten und ausdrucksvollen Zeichnung schon die Kleinsten an. Und es zeigt, welche Auswirkungen Vorurteile haben können. Es ist ab Mitte Juni im Handel erhältlich.
Eine Maus brütet Vogeleier aus

Für wen?
ab 4 Jahren
Worum geht es?
Vor lauter Hunger verwechselt die Amsel den Schwanz der Maus mit einem Wurm. Die Maus hat eine Idee: Sie passt auf die Eier auf, während die Amsel Futter sucht. Nach und nach bringen auch andere Vögel ihre Eier. Am Schluss hütet die Maus sogar noch die zappeligen Eichhörnchenkinder. Kann das gut gehen?
Was ist so toll daran?
Der Berner Autor Lorenz Pauli und die Illustratorin Kathrin Schärer haben schon manch erfolgreiches Bilderbuch kreiert. Die Idee zu «Ei, Ei, Ei!» entstand bei einem Auftritt im Naturhistorischen Museum in Bern, für den Pauli eine Eiergeschichte erfand. Das Resultat ist ein Bilderbuch, das voller Erzählfreude und Überraschungen steckt.
Ein Bub will seine Ruhe haben

Für wen?
ab 5 Jahren
Worum geht es?
Albert will ungestört lesen, doch im Haus ist es zu laut dafür. Deshalb sucht er sich ein schönes Plätzchen in einem Gartenschuppen. Dort blickt er auf ein Bild vom Sonnenuntergang über dem Meer und gerät ins Träumen. Aber leider wird er schon bald wieder behelligt von Freunden und Nachbarn.
Was ist so toll daran?
Das Bilderbuch «Albert will lesen» ist wunderbar erzählt und liebevoll illustriert. Die Sprechblasen erinnern an einen Comic. Manche Illustrationen funktionieren aber auch ganz ohne Worte. Hier können Kinder und Erwachsene selber interpretieren, was gerade passiert. Das macht das Vorlesen zu einem ganz persönlichen Erlebnis.
Nina erlebt ein Jahr im Kindergarten

Für wen?
ab 6 Jahren
Worum geht es?
Leserinnen und Zuhörer begleiten Nina bei Erlebnissen, mit denen sich viele Kindergartenkinder identifizieren können. Einmal übernachtet sie bei einer Freundin und bekommt plötzlich Angst am fremden Ort. Ein anderes Mal erfährt man, wieso Nina morgens so wütend wird, wenn sie Joghurt essen soll.
Was ist so toll daran?
Die Episoden sind nahe dran an der Kinderwelt. Ninas Emotionen werden so gross und absolut geschildert, wie sie sich in diesem Alter anfühlen. Und sie werden niemals gewertet. Damit hebt sich «Nina. Ein grandioses letztes Jahr im Kindergarten» wohltuend ab von den vielen Kinderbüchern mit erzieherischer Absicht.
Bork bringt alles durcheinander

Für wen?
ab 7 Jahren
Worum geht es?
Maja lebt in einem Haus in Schweden, gleich neben einem Wald. Dort trifft sie eines Tages einen seltsamen Jungen, der zunächst nur das Wort «Bork» sagen kann. Schon bald schliessen die beiden Freundschaft. Aber Majas Vater ist damit überhaupt nicht einverstanden, denn Bork ist «ganz anders als wir».
Was ist so toll daran?
«Bork. Der Bäumling» erinnert an Astrid Lindgrens Bücher. Nicht nur, weil die Geschichte in Schweden spielt und die Protagonisten andauernd leckere Zimtschnecken essen, sondern auch, weil die Kinder Bork und seine seltsamen Gewohnheiten als völlig selbstverständlich hinnehmen. Im Dezember soll bereits der nächste Bork-Band erscheinen.
Ein Mädchen überwindet sein Trauma

Für wen?
ab 8 Jahren
Worum geht es?
Die achtjährige Nora hat ihre Schwester verloren. Sie fragt sich, ob Mia jetzt tatsächlich im Himmel ist, so wie es die Erwachsenen behaupten. Dann lernt sie ihren Nachbarn kennen, dessen Frau so schön malte, wie es nur ein Engel kann. In ihm findet sie endlich einen Menschen, der keine Angst vor grossen Fragen hat.
Was ist so toll daran?
Die Autorin Melanie Gerber schafft es, das schwere Thema Tod so zu vermitteln, dass die Leserinnen und Leser zwar traurig, aber auch hoffnungsvoll zurückbleiben. «Im Himmel gibt es Luftballons» ist schon für etwas ältere Kinder gedacht, die sich nach wie vor gern vorlesen lassen – und vielleicht auch über den Tod philosophieren wollen.
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