Therapie für Folter- und Kriegsopfer«Diese Menschen haben den Raum des Schreckens nie verlassen»
Als Jugendlicher kam Naser Morina kurz vor dem Krieg in Kosovo in die Schweiz. Als Psychotraumatologe hilft er heute Flüchtlingen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten.

Die Schicksale der Flüchtlinge, denen er täglich begegnet, sind ihm nicht fremd. Naser Morina weiss, dass sein Leben genauso schwer, genauso traumatisch hätte verlaufen können. Hätte seine Mutter vor 30 Jahren nicht realisiert, dass ihr Heimatland vor einer Katastrophe stand. Wäre sie nicht rechtzeitig in die Schweiz eingewandert. Und hätte Naser Morina hier nicht Menschen gefunden, die an ihn glaubten. Naser Morina, 45, ist heute Psychotraumatologe und Co-Leiter am Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer des Universitätsspitals Zürich. Er behandelt traumatisierte Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, Sri Lanka, Eritrea, Somalia und anderen Ländern.