Fünfter Sieg in FolgeDie YB-Frauen sind weiterhin im Flow
Im ersten Spitzenkampf behielten die Bernerinnen gegen Basel knapp die Oberhand. Nach dem erkämpften 4:3-Sieg wartet nun Leader Servette.

Ein Match der YB-Frauen braucht in dieser Saison häufig starke Nerven. Sei es für die Zuschauer (wenn auch nur im Stream), für den Trainer oder für die Akteurinnen selbst. Die letzten drei Partien gewannen die Bernerinnen allesamt mit einem Tor Vorsprung. Die Erfolge wurden mehr oder weniger über die Zeit gezittert. «Der Siegeswille und die Mentalität stimmen, deswegen läuft es derzeit so gut», erklärt Verteidigerin Jana Neuhaus.
YB sorgt in der Women’s Super League für mächtig Spektakel. In fünf der elf bisherigen Meisterschaftspartien schoss das Team von Charles Grütter mindestens vier Tore. «Wir wollen unsere Stärken, die zweifelsohne im Offensivspiel liegen, ausspielen. Ich gewinne lieber 4:3 als 1:0», sagt Grütter.
Das bevorzugte Resultat Grütters nahm sich das Team im Spitzenkampf in Basel zu Herzen. Dank dem 4:3-Sieg belegen die Bernerinnen den zweiten Rang punktgleich mit den Baslerinnen.
Dreimal in Rückstand geraten
Die drei Zähler mussten sich die YB-Frauen jedoch hart erkämpfen. Nach 26 Minuten führte Basel bereits 3:2, und alle drei Gegentore fielen nach Eckbällen. Damit kassierte YB in den letzten vier Partien acht Gegentore nach ruhenden Bällen! Eine Horrorbilanz. «Wir werden die Standards in dieser Woche nochmals diskutieren und trainieren, wollen aber nicht zu viel Energie für negative Sachen verschwenden», erklärt Grütter.
Weil die Bernerinnen aber nie aufsteckten, sondern immer wieder Nadelstiche setzten – wie Nadine Riesen eine Minute nach dem Führungstreffer der Baslerinnen –, gingen die beiden Teams mit einem 3:3-Unentschieden in die Pause. Innenverteidigerin Leana Zaugg per Kopf und Stefanie Da Eira mit einem Schlenzer hatten YB nach den erneuten Rückständen wieder zurückgebracht.
In der zweiten Halbzeit wollte niemand einen Fehler begehen, und dementsprechend taktisch lief das Geschehen zunächst ab. Eine Viertelstunde vor Schluss zirkelte Captain Marilena Widmer den Ball per Freistoss in den Strafraum, fand damit Topskorerin Da Eira, die wuchtig zum Sieg einköpfte. «Ich bin sehr stolz auf das Team und den gesamten Staff. Momentan läuft einiges richtig», erzählt Grütter.

Am Samstag empfängt YB Leader Servette. Fünf Punkte trennen die beiden Teams. «Servette verfügt über grosse individuelle Klasse und ist sehr kopfballstark», erklärt Trainer Grütter. Nati-Keeperin Gaëlle Thalmann musste in elf Partien erst vier Gegentreffer hinnehmen. Die 20-jährige Neuhaus sagt: «Sie verteidigen solid, aber wir haben noch eine Rechnung offen.» Die Westschweizerinnen bezwangen die Bernerinnen im ersten Duell 1:0, durch ein Tor in der 93. Minute.
Starke Nerven sind Pflicht, Spektakel ist erwünscht.
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