Die Wut der Bankkunden
Beim Versuch, von den Banken die Retrozessionen einzufordern, beissen die meisten auf Granit. Auf der Redaktion des «Tages-Anzeigers» häufen sich Klagen der Anleger.

Die Klagen kommen aus der ganzen Schweiz und betreffen fast alle Banken. Sie stammen von Leuten mit Anlagevermögen von einigen Zehntausend bis mehreren Millionen Franken. Sie alle sind beim Versuch abgeblitzt, Retrozessionen zurückzufordern. Das sind Kommissionen, die Banken und Vermögensverwalter beim Vertrieb und Halten von Anlageprodukten kassieren. Gemäss Bundesgerichtsurteil gehört dieses Geld den Kunden. Doch diese laufen mit der Rückforderung bei den Banken auf. Zurück bleibt Verbitterung und Wut: «Auch ich bin einer jener Davids, die gegen Goliath kämpfen», schreibt ein Betroffener. Ein anderer: «Ohne Rechtsbeistand ist es schwierig. Man fühlt sich irgendwie verarscht. So lässt man sich von einem Partner nicht gerne behandeln.»