«Die weltweite Vernetzung wird zum Problem»
Wegen der immer bedrohlicheren Lage in Griechenland mehren sich die Warnungen vor einem Scheitern des Euro. Der Starinvestor George Soros prophezeit katastrophale Folgen für Europa und die Welt.

Der 81-jährige Soros sagte der indischen Zeitung «Business Line», ein Scheitern des Euros wäre nicht nur für «Europa katastrophal, sondern auch für das weltweite Finanzsystem». Die Euro-Krise sei «ernsthafter und gefährlicher als der Zusammenbruch von 2008», als das Ende der US- Bank Lehman Brothers für die schwerste Krise der Weltwirtschaft seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges sorgte.
Die weltweite Vernetzung werde immer mehr zum Problem, so Soros weiter. «Was man einst hätte einfach lösen können, wächst sich nun zu einer wahren Misere aus.» Der Investor besuchte die indische Stadt Hyderabad für ein Wirtschaftstreffen. Soros wird vom Magazin «Forbes» mit einem Vermögen von 22 Milliarden Dollar auf Rang sieben der reichsten Menschen weltweit geführt.
Kurzfristige Einlagen auf neuem Höchststand
Das Misstrauen in der europäischen Bankenbranche wächst derweil weiter. Von Donnerstag auf Freitag erreichten die kurzfristigen Einlagen der Kredithäuser bei der Europäischen Zentralbank (EZB) mit 455,3 Milliarden Euro wieder einen neuen Höchststand, wie die Notenbank in Frankfurt am Main mitteilte. Die Über-Nacht-Einlagen lagen damit gut zwei Milliarden Euro über dem bisherigen Rekordwert.
Vor Weihnachten hatten die Einlagen erstmals die Marke von 400 Milliarden Euro überschritten. Die Höhe der Einlagen gilt als Indikator für die Skepsis der Banken untereinander Geschäfte zu machen. Sie deponieren ihr Geld lieber zu schlechteren Konditionen bei der Notenbank als es zu deutlich besseren Zinsen bei einer anderen Geschäftsbank zu lagern.
Eine Verschnaufpause gab es derweil für den Euro. Nachdem die Gemeinschaftswährung am Vortag erstmals seit September 2010 unter die Marke von 1,28 US-Dollar gefallen war, kletterte der Euro-Kurs am Freitagvormittag wieder knapp darüber.
SDA/mpl
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