Die wandelnde Pausenunterhaltung
Beim Schulzentrum Elzmatte dreht sich derzeit alles um die Langenthaler Fasnacht. In der Projektwoche geht es aber nicht bloss um die fünfte Jahreszeit, sondern um viel mehr.
Noch dauert es eine halbe Stunde bis zur grossen Pause. Doch auf den Gängen des Schulzentrums Elzmatte wuseln in allen Häusern auf allen Stockwerken bereits Kinder umher. Eine Gruppe kniet malend am Boden, eine andere färbt im offenen Klassenzimmer Styroporstücke ein. Eine Schülerin ist als Aufräumchefin abkommandiert, drei weitere sind fürs Pinselwaschen zuständig.
Die Kinder arbeiten konzentriert, Therese Leuenberger, Lehrerin der 3. Klasse, unterstützt, gibt hie und da Anweisungen. Es war ihre Idee, das Thema Fasnacht im Schulzentrum aufzugreifen und dafür die zweijährliche Projektwoche vorzuziehen. Leuenberger ist Fasnächtlerin durch und durch, sie ist jeweils mit den Flötemadli unterwegs.
Zirkus-Motto
Rita Keusen ist an diesem Morgen auch im Klassenzimmer. Die Elzmatte-Schulleiterin hatte den Impuls aufgenommen und die Projektwoche initiiert. Auch Keusen ist mit der Fasnacht eng verbunden, war lange bei der Guggenmusik Blächsuger. Alle der fast 20 involvierten Lehrpersonen würden derzeit über ihren Pensen arbeiten, sagt sie. Die Planung habe bereits letzten Herbst begonnen und viel Zeit in Anspruch genommen.
«Doch der Aufwand lohnt sich. Die Kinder haben Spass und freuen sich jeweils auf den nächsten Tag. Das ist ein schöner Lohn.» Total 8 Klassen mit Erst- bis Viertklässlern, insgesamt etwa 160 Schülerinnen und Schüler, nehmen an der Projektwoche teil, sie sind in altersdurchmischte Gruppen eingeteilt. Jeden Morgen treffen sie sich in der Turnhalle auf ein Fasnachtslied.
«Der Aufwand lohnt sich. Die Kinder haben Spass und freuen sich jeweils auf den nächsten Tag. Das ist ein schöner Lohn.»
In dieser aufgebrochenen Klassenstruktur lernen die Kinder die Fasnachtsbräuche von Rio bis Basel und deren Hintergründe kennen, spielen Fasnachtsmusik, erfahren einiges über die Bärenfasnacht, die Geschichte von Zottellotte sowie Mutzenurs und basteln an ihren eigenen Kostümen. Die Schülerinnen und Schüler werden am Kinderumzug unter dem Motto «Pause im Circo el'Z» als Marshmallows, Glace, Manegenputzer oder Bauchladenverkäufer unterwegs sein.
Das diesjährige Zirkus-Motto gefällt der neunjährigen May. Sie ist in der 4. Klasse und hat in ihrer Gruppe schnell die Leitung übernommen. «Wir konnten selber auslesen, was wir sein wollen. Glace war meine erste Wahl, deshalb freue ich mich», sagt sie. Mit der Fasnacht ist May längst vertraut, denn sie läuft schon seit mehreren Jahren in einer Clique mit.
Auf Spurensuche
Die Projektwoche lebt nicht nur vom Thema, sondern auch von anderen Aspekten: Auf einem Stadtrundgang machten sich die Gruppen auf die Suche nach den Lieblingsplätzen vom Düudäpp. In der Marktgasse besuchten sie die verschiedenen Läden, um dort Couverts abzuholen, deren Inhalte sie vor dem Kunsthaus zusammensetzen mussten. Gemäss Keusen ging es auch darum, wie man sich in einem Laden richtig verhält. «Wir wollten den Kindern so zeigen, dass es nicht bloss Coop, Migros und Aldi gibt.»
Heute Freitag werden alle Klassen ihre Prototypen in der Turnhalle vorstellen.Am Montag werden die Schulklassen von den beiden Guggenmusiken Strosse-Füdeler und Pflotschdäppeler abgeholt und zur Markthalle begleitet. Nach dem Kinder-Zmorge starten sie dann ihren grossen Umzugsauftritt als wandelnde Pausenunterhaltung.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch