In der Todeszone
In der Stadt Nembro wütet der Coronavirus so schlimm wie nirgendwo sonst in Italien. Chronologie eines schleichenden Unglücks.

Sie gehen, ohne beweint zu werden. Ohne letzte Küsse, ohne Umarmungen, ohne die Tränen der Lieben. Und ohne Bestattung. In manchen Orten im Norden Italiens stirbt gerade eine halbe Generation weg, die älteste, die Grossmütter und Grossväter, die Urgrossväter und die Urgrossmütter. Vor allem sind es Männer über achtzig, Präsidenten von Bridgeklubs, Vorsitzende von Partisanenvereinigungen, Bibliothekare im Ehrenamt. Rentner.