Die SRO-Vergabepraxis als Dauerthema
Am Gönnerabend sorgten Guggen und Schnitzelbänke in drei Lokalen für gute Stimmung. Vor allem Werner Meyer und der Stadtpräsident bekamen ihr Fett ab.
«Langenthals next Topmadli» ist das Motto der Flötemadli, die den Gönnerabend in der Alten Mühle eröffnen durften. Mit ihren Klängen stimmte die Gugge die Gönner ein auf einen Abend mit 18 Nummern, gemischt aus Guggen und Schnitzelbänken, die sich in den drei Lokalen Bären, Alte Mühle und katholisches Kirchgemeindehaus abwechselten. Rund 600 Leute fanden sich gemäss Fasnachtsober Markus Gfeller in den drei Lokalen ein, um den traditionellen Fasnachtsauftakt hautnah mitzuerleben.
Blächsuger Simon Mühlethaler begrüsste in der Alten Mühle stolz Jo oder Nei, eine Schnitzelbank aus ehemaligen Blächsugern. Sie brachten als erste gute Stimmung in den Saal – und sie waren auch die ersten, welche die spezielle Vergabepraxis der SRO-Bosse zur Sprache brachten: «Werner Meyer hilft dem SRO beim Sparen, und dann fährt ihm die Presse noch an den Karren.»
Zum zweiten Mal den Weg an den Gönnerabend gefunden hatten Rübis & Stübis. Das Duo aus dem luzernischen Reiden hatte sich gut über die Langenthaler Geschehnisse informiert. Ihnen fiel die rege Bautätigkeit in der Stadt und dementsprechend die vielen Profile auf. So viel Profil werde der Stadtrat nie im Leben haben, meinten Rübis & Stübis.
Rufener wie ein Gummiboum
«Äs geischteret» an der diesjährigen Langenthaler Fasnacht. (Wers bis gestern noch nicht wusste, dem teilte es Fasnachtsober Gfeller am Gönnerabend mit.) Und als Geister verkleidet erschienen auch die jüngsten Teilnehmer: die Tönlifurzer. Alle ihre Mitglieder sind jünger als die Gugge selbst; die Nachwuchsformation feiert heuer nämlich ihr 25-jähriges Bestehen. Noch nicht so lange besteht die Schnitzelbankgruppe Fatal Roial. Die fünf Frauen wussten aber mit guten Sprüchen und schöner Stimme zu überzeugen. Auch bei ihnen bekamen die Gebrüder Meyer ihr Fett ab. Werner Meyer wurde vorgehalten, er wisse als Verwaltungsratspräsident der SRO und einer Brokerfirma nicht so genau zu unterscheiden zwischen Nehmen und Geben. Auch Alte-Mühle-Gastgeber Matthies Stampfli musste sich etwas anhören, weil es bei ihm am Wochenende nichts zu essen gebe. Und Stadtpräsident Thomas Rufener wurde mit dem aktuellen Hit Gummiboum von Patent Ochsner verhöhnt. «I bi dr Stadtpräsident – i schtah eifach so chly da – u i nimme Tage so wie si sy.»
Auch im Bären, wo der Gönnerabend traditionsgemäss mit karibischen Klängen von den Fassduubeli eröffnet wurde, gaben die Schnitzelbänke und auserwählten Guggen ihr Bestes: Die Tambouren heizten auch im hohen «Pengsionsalter» von 65 Jahren mit ihren Fasnachtsrhythmen ein; und für ihr Jubiläumsmedley tauschten sie die Drumsticks zur Freude des Publikums nach 2012 erneut mit den Boomwhackers. Für diese Einlage mussten sie im Bären trotz dicht gedrängtem Programm sogar eine Zugabe geben.
Die Bäuche von Babylon
Bei den Schnitzelbänken sorgten Christian «Smouky» Eggers lokalkolorierte Verse für erste Lacher im Saal. Einen ersten Höhepunkt aber setzten die Schier Wiiber: Als «Die hängenden Bäuche von Babylon» unterhielten sie mit ihren Versen und Liedern. Etwa zu der jedem freistehenden Nutzung des Wuhrplatzes («Chasch sogar e Rundi Petanque wage, muesch nume vorhär d'Alkis frage») oder dem Rauchverbot im Alterszentrum. Und natürlich durfte auch bei Ihnen ein «Kriminaltango» zur Vergabepraxis der SRO nicht fehlen.
Den Glanzpunkt des Gönnerabends aber setzten Bigudii: Mit Schnitzelbänken, wie man sie sonst wohl nur in Basel hört, vermochte das im Aargauischen wohnhafte Duo die Fasnachtsherzen der Langenthaler vom ersten Ton an zu erobern. Mörgeli und Vasella kriegten ihr Fett dabei ebenso weg wie die Bundesräte, die BZ Langenthaler Tagblatt oder die leistungsschwache Skinati. Unter stürmischem Applaus verliessen Bigudii einen begeisterten Saal. Die Fasnacht ist eröffnet.
BZ/tg/khl
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