Die Sensetalbahn pausiert für ein Jahr
Von Ende 2019 bis Ende 2020 werden zwischen Flamatt und Laupen Bahnhöfe, Gleise und Fahrleitungen erneuert. In dieser Zeit werden die Züge durch Busse ersetzt.

Die Verkehrssanierung und städtebauliche Entwicklung in Laupen bringt einiges mit sich. Beispielsweise den Bau eines Bushofs, neuer Park- und Veloplätze, eines Kreisels und die Verlegung des Bahnhofs um rund 250 Meter in Richtung Neuenegg. Mit dieser Verschiebung entfallen die ewig geschlossenen Bahnschranken auf der Sensebrücke, die in den Stosszeiten Staus verursachen.
Das Bauprojekt in Laupen bewirkt aber nicht nur eine Verkehrsberuhigung, sondern eine Art Dominoeffekt, eins zieht das andere nach sich: Die SBB wollen nicht nur denjenigen in Laupen, sondern sämtliche Bahnhöfe der Sensetalbahn (STB) ausbauen und auf der ganzen Strecke die Gleis- und Fahrleitungsanlagen ersetzen. Aus diesem Grund wird die Sensetalbahn von Ende 2019 bis Ende 2020 stillstehen. Für die Fahrgäste bedeutet das, dass sie auf Ersatzbusse umsteigen müssen.
Längere Reisezeiten
Der Laupner Gemeindepräsident Urs Balsiger (SVP) freut sich, dass die Realisierung der Bauprojekte für die Bahn und die Gemeinde in Sichtweite rückt. «Aber wir wissen auch, dass es Zeit braucht. Die Arbeiten kommen sicher besser voran, wenn man dranbleiben kann. Deshalb ist es sinnvoll, die Bahn ausser Betrieb zu setzen», sagt er. Dies sei natürlich mit einer Komforteinbusse verbunden, meint Balsiger. «Fahren die Ersatzbusse durch Thörishaus und Neuenegg, dauert die Reise länger.» Und weil in den Bussen weniger Platz vorhanden sei als im Zug, müssten wohl einige Leute mit Stehplätzen vorliebnehmen. «Aber wir sind froh, dass wir weiterhin eine Bahn haben.»
Die SBB bestätigen, dass sich die Reisezeit um «einige Minuten» verlängern könne. Die Streckensperre erlaube es jedoch, tagsüber zu arbeiten, was die Dauer der Arbeiten und den damit verbundenen Lärm um ein Mehrfaches reduziere. Und: Sind die Arbeiten ausgeführt, kann die BLS auf der S-Bahn-Linie Laupen–Bern–Langnau zur Hauptverkehrszeit längere Züge mit mehr Platz für die Reisenden einsetzen.
Perrons länger und höher
Umfangreiche Arbeiten sind beim Bahnhof Neuenegg vorgesehen. Gebaut werden zwei neue, erhöhte, je 230 Meter lange Aussenperrons, die mit einer Personenunterführung erschlossen werden. Diese ermöglicht den Reisenden in Zukunft, in Neuenegg schienen- und stufenfrei sowie sicherer in die Züge zu gelangen. Verlängert und erhöht werden auch die Perrons bei der Haltestelle Flamatt Dorf und beim Bahnhof Flamatt.
Im Auftrag der Sensetalbahn erneuern die SBB rund sieben Kilometer Gleise, bauen eine Entwässerung, drei Weichen und acht Kilometer Fahrleitung. Die Gesamtkosten dafür betragen rund 62 Millionen Franken. Das Geld dafür stammt aus der Leistungsvereinbarung zwischen Bund und STB, in deren Rahmen jeweils ausgehandelt wird, wie viel öffentliche Mittel für Infrastrukturprojekte investiert werden können.
Die SBB schreiben in einer Mitteilung, dass sie sich von den baulichen Massnahmen bei der Sensetalbahn mehr Pünktlichkeit erhoffe, weil dank längeren Perrons die Reisenden über die ganze Doppelkomposition verteilt ein- und aussteigen können.
Der Zeitplan: Im Dezember 2019 sollten die Plangenehmigungsverfahren abgeschlossen sein und damit der Weg geebnet für den Baustart. Die Inbetriebnahme der Bahnlinie und Bahnhöfe ist für Dezember 2020 vorgesehen.
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