«Die Selbstdeklaration klingt wie ein Witz für die US-Behörden»
UBS-Chef Ermotti will das Bankgeheimnis für alle aufheben. Das hätte Folgen, so FDP-Wirtschaftspolitiker Ruedi Noser: Die Verrechnungssteuer müsste wegfallen. Doch diese kann für den Staat sehr attraktiv sein.
Skeptisch: Die von Eveline Widmer-Schlumpf skizzierte Finanzplatzstrategie überzeugt Ruedi Noser nicht. (Archivbild 2011)
Gaetan Bally, Keystone
Herr Noser, UBS-Chef Sergio Ermotti sagt, das Bankgeheimnis müsse für alle fallen. Sind Sie auch dieser Meinung?
Man kann nicht sagen, man wolle die Privatsphäre schützen, diese dann aber als Vorwand benutzen, um keine Steuern zu zahlen. Dieses Dilemma ist ein grosser Streitpunkt in der Politik. Es scheint mir klar, dass man nicht gegenüber dem Ausland das Bankgeheimnis aufheben und im Inland aber alles beim Alten belassen kann. Das Bankgeheimnis soll als Schutz der Privatsphäre dienen – es muss aber sichergestellt sein, dass man trotzdem seiner Steuerpflicht nachkommt.
