SCL Tigers erleiden DämpferLangnau wirft die Punkte quasi weg
Trotz 2:0-Führung müssen sich die Emmentaler von Ajoie bezwingen lassen. Es ist ein empfindlicher Rückschlag im Kampf um die Playoff-Plätze.

Er bleibt – und alle sind glücklich. Seinen Vertrag in Langnau hat Harri Pesonen verlängert, der Olympiasieger und Weltmeister, Captain und Publikumsliebling. Der Finne ist das grosse Thema in der Ilfishalle, noch vor Spielbeginn gibt er Interviews, und offenbar will er es danach in der Partie gegen Ajoie besonders gut machen. Nach 17 Sekunden schon begeht er ein Foul. Nach zehn Minuten vergibt er die erste Tigers-Chance. Im Mittelabschnitt trifft er aus bester Position den Pfosten und versteht die Hockeywelt nicht mehr. Und kaum hat er fertig gehadert, kassiert er eine zweite, gewiss vermeidbare Strafe, welche die Jurassier zum 2:2 ausnutzen.
Pesonens Leistung passt ganz gut zum Auftritt der Emmentaler. Sie sind bemüht, tun sich aber auch ungemein schwer im Vergleich mit dem Tabellenletzten. Die Aussage des TV-Kommentators, der nach zehn Minuten sagt, Langnau habe ein wenig den Faden verloren, gilt es zu revidieren: Einen Faden haben die Tigers zu diesem Zeitpunkt nie besessen. Sie verlieren letztlich gar 2:3 nach Verlängerung.
An und für sich hätte der Abend für die Tigers einen relativ gemütlichen Verlauf nehmen können. Die 5292 Zuschauer kriegen zwar einen Knorz von Spiel zu sehen, und doch liegt das Heimteam nach dem Startabschnitt 2:0 in Führung. Dario Rohrbach und Aleksi Saarela (15. Saisontor) treffen, Letzterer hämmert den Puck mit einer Präzision und Wucht unter die Latte, dass es knallt. Die Gäste aus Pruntrut treffen derweil den Pfosten und einmal auch ins Tor – nur zählt dieses nicht. Tigers-Goalie Luca Boltshauser hat das Gehäuse unabsichtlich angehoben, der Puck rutscht von der Seite unten durch und über die Linie.
Doch es sind die Langnauer selbst, die sich das Leben schwer machen. Cody Eakin lädt Jonathan Hazen mit einem Fehlpass der Marke «grob fahrlässig» zum Anschlusstreffer ein. Danach ist es mit der Stilsicherheit nicht mehr weit her, die Partie gleichermassen zäh wie zerfahren. Die Kurskorrektur gelingt nicht, selbst Captain Pesonen bleibt bis zum Ende blass.
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