Auslosung EM 2022 in EnglandAuf die Schweiz warten zwei Europameisterinnen
Eine schwierige Aufgabe: Das Fussball-Nationalteam trifft an der EM 2022 auf die Niederlande, Schweden und Russland. Eine kurze Einschätzung der Gegnerinnen.

Sie sind zurück auf der grossen Bühne. Nach dem schmerzlichen Verpassen der WM 2019 in Frankreich spielt das Schweizer Nationalteam wieder ein Endrundenturnier, nämlich die Europameisterschaft, die vom vergangenen Sommer auf 2022 verschoben wurde. Dort treffen die Schweizerinnen in der Gruppe C auf Titelverteidiger Niederlande, Schweden und Russland, das ergab die Auslosung in Manchester vom Donnerstagabend. «Eine sehr, sehr starke Gruppe», bilanziert Nationaltrainer Nils Nielsen. Als er die Auslosung sah, dachte er zuerst nur: «O mein Gott!»
Wie gross sind die Chancen, einen der ersten beiden Plätze und damit die Viertelfinals zu erreichen? Eine kurze Einschätzung der Gegnerinnen:
Niederlande
Die Europameisterinnen von 2017 sind gespickt mit Topspielerinnen wie Barcelonas früherer Weltfussballerin Lieke Martens, Arsenals Vivianne Miedema, Wolfsburg-Stürmerin Shanice van de Sanden oder Rekordnationalspielerin Sherida Spitse, mit zehn Toren die beste Torschützin ihres Teams in der Qualifikation. Als WM-Finalistinnen von 2019 gelten die Niederlande als eine der grossen Anwärterinnen auf den EM-Titel. «Ich freue mich auf dieses offensive Team», sagt Nielsen.

Schweden
Auch den Schwedinnen ist einiges zuzutrauen. Schliesslich gewannen die Nordländerinnen an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio Silber, unterlagen im Final den Kanadierinnen im Penaltyschiessen. Auf dem Weg dahin demütigten die Europameisterinnen von 1984 den grossen Favoriten USA mit einem 3:0 in der Gruppenphase. Deshalb stuft Nielsen die Schwedinnen sogar noch höher ein als die Niederländerinnen: «Für mich sind sie das vielleicht kompletteste Team des Turniers.» Der wohl grösste Name des starken Kollektivs ist Fridolina Rolfö, früher bei Wolfsburg Teamkollegin von Lara Dickenmann und heute wie die Schweizer Rekordtorschützin Ana Maria Crnogorcevic beim FC Barcelona unter Vertrag.

Russland
Die ersten Schweizer Gegnerinnen (9. Juli in Leigh) dürften als Aussenseiterinnen in die Gruppe C starten, bewiesen in der Qualifikation aber, wie mühsam sie zu bespielen sind. In zehn Spielen kassierten die Russinnen gerade mal sechs Gegentore, drei davon in zwei Begegnungen gegen die Niederlande (0:1 und 0:2) – im Playoff setzte sich der 24. der Fifa-Weltrangliste mit dem Gesamtskore von 1:0 gegen Portugal durch. «Sie haben eine lange Geschichte im Frauenfussball», sagt Nielsen. Für Russland gilt dennoch das Gleiche wie für die Schweiz: Ein Einzug in den EM-Viertelfinal wäre eine Sensation.

Das Turnier beginnt am 6. Juli mit dem Eröffnungsspiel England gegen Österreich im Old Trafford von Manchester, der Final findet am 31. Juli im Wembley statt. Eintrittskarten sind ab Mitte Februar verfügbar, für diese kommende Verkaufsphase kann man sich aber bereits hier anmelden.
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