Die Schweiz ist wieder im Berlinale-Wettbewerb vertreten
Erstmals seit «Sister» von Ursula Meier läuft wieder ein Schweizer Spielfilm im Wettbewerb der Berlinale.

«Schwesterlein» der Westschweizer Regisseurinnen Stephanie Chuat und Véronique Reymond wurde für den Internationalen Wettbewerb der 70. Berlinale ausgewählt. Damit ist erstmals seit «Sister» (2012) von Ursula Meier wieder ein Schweizer Spielfilm im Wettbewerb eines der weltweit wichtigsten Filmfestivals vertreten.
«Schwesterlein» wurde zu grossen Teilen in Berlin gedreht und handelt von der Theaterautorin Lisa und ihrem Zwillingsbruder Sven, der nicht mehr als Theaterschauspieler arbeiten kann, seit er an einer aggressiven Leukämie erkrankt ist. Lisa versucht trotzdem alles, damit Sven wieder auf der Bühne stehen kann, und geht dabei sehr weit. Zwei deutsche Schauspielstars spielen die Hauptrollen: Nina Hoss und Lars Eidinger.
Stephanie Chuat und Véronique Reymond arbeiten schon länger als Regisseurinnenduo. Mit «La petite chambre» gewannen sie 2011 zwei Schweizer Filmpreise. Ihre letzte Produktion war der Dokumentarfilm «Les dames» von 2018.
Mit «Favolacce» und «Le sel des larmes» des Franzosen Philippe Garrel – gedreht vom Tessiner Kameramann Renato Berta – laufen auch zwei Schweizer Koproduktionen im Berlinale-Wettbewerb.
Vertreten ist die Schweiz auch in der Sektion Panorama. «Mare», der neue Spielfilm von Andrea Staka («Das Fräulein»), wurde teils in Kroatien gedreht und erzählt von einer Mutter von drei Kindern, die sich nach einem unabhängigeren Leben sehnt.
Erste Berlinale von Carlo Chatrian
Das Wettbewerbsprogramm der 70. Berlinale umfasst 18 Filme. Darunter sind eine neue Version von «Berlin, Alexanderplatz» sowie «Undine» von Christian Petzold. In der Auswahl sind auch neue Filme der Amerikanerinnen Kelly Reichardt und Eliza Hittman sowie von Abel Ferrara und Hong Sang-soo.
Die Berlinale findet dieses Jahr zum 70. Mal statt. Es ist die erste Ausgabe unter der künstlerischen Leitung des früheren Locarno-Direktors Carlo Chatrian. An der Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin nannte der Italiener den Auswahlprozess – mehr als 6800 Filme – eine «epische Reise». Chatrian sprach auf Deutsch, wechselte aber irgendwann auf Englisch und sagte: «Ich will ja nicht Ihre wunderbare Sprache ruinieren.»
Als wichtigste Neuerung hat Carlo Chatrian den neuen Wettbewerb «Encounters» lanciert, der freieren Formen des Kinos gewidmet ist – allerdings ohne Schweizer Beteiligung.
Die 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin dauern vom 20. Februar bis 1. März.
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