Leserreaktionen«Die Schweiz ist reich genug, dass sie es sich leisten kann, in Härtefällen grosszügig zu sein»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zum tragischen Fall einer deutschen Pflegefachfrau, die jung an Demenz erkrankte.

Zu «Mit 38 Jahren an Demenz erkrankt – und niemand will bezahlen»
So traurig das Schicksal ist, sie ist Deutsche und hat ihre Aufenthaltsbewilligung für die Schweiz freiwillig abgegeben. Nach Deutschland könnte sie problemlos zurück. Hier hat die Schweiz nichts falsch gemacht. Kritik ist nicht angebracht. Auswandern hat ganz unterschiedliche Konsequenzen, positive und negative. Nichtsdestotrotz wünschte ich mir, dass sie bleiben darf. Es wäre menschlich einfach richtig. Onlinekommentar von Franziska Fischerin
Wenn dies kein Härtefall ist, was ist dann ein Härtefall? Das ganze persönliche Umfeld und Netzwerk der Frau liegt in der Schweiz. Wie kann man auf die Idee kommen, die Frau mit dieser Erkrankung abzuschieben? Nach Deutschland wo sie niemanden hat. Australien wird sie sicher auch nicht willkommen heissen. Sowas darf es einfach nicht geben, dass jemand wie diese Frau einfach ohne Netz fallengelassen wird. Onlinekommentar von Mark Keller
Die Schweiz ist reich genug, dass sie es sich leisten kann, in Härtefällen grosszügig zu sein. Dies wäre in diesem tragischen Fall mehr als wünschbar und unserer humanitären Tradition angemessen. Onlinekommentar von Martin Schroffenegger
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Zu «Wie der Kanton mit Gampeler Frust umgeht»
Seit Jahrzehnten leben die Camper in Gampelen friedlich im Einklang mit der Natur. Dies auch mit der Unterstützung der Gemeinde Gampelen. Viele Familien verbringen dort ihre Ferien und Wochenenden. Die Beamten des Kantons Bern, befeuert durch Umweltschutzorganisationen, wollen dieser Idylle nun eine Ende bereiten. Für den Bau der BLS-Werkstätte im Chliforst in Riedbach, werden Ackerland und Wald sowie Lebensraum von unzähligen seltenen Pflanzen und Lebewesen zerstört. Wo bleiben da die Umweltschutzaktivisten? Kurt Burkhalter, Mühleberg
Link zum Artikel: «Wie der Kanton mit Gampeler Frust umgeht»
Zu «Pflegeinitiative: Bundesrat für milliardenschweren Gegenvorschlag»
Der indirekte Gegenvorschlag ist ungenügend und von der Mitfinanzierung der Kantone abhängig. Die Pflegeinitiative enthält ein ganzes Massnahmenpaket. Neben einer Ausbildungsoffensive fordert sie, dass die Arbeitsbedingungen, die Bezahlung und die berufliche Entwicklung angemessen durch den Bund geregelt werden. Für das Komitee ist der Pflegenotstand längst Realität. Es werden zu wenige Pflegende ausgebildet und zu viele verlassen den Beruf erschöpft nach wenigen Jahren. Nur dank einer zunehmenden Anzahl Pflegender aus dem Ausland kann die Versorgung aufrechterhalten werden. Der Fokus beim Gegenvorschlag liegt – anders als bei der Volksinitiative – ganz auf der Ausbildung der Pflegenden. Frühzeitige Berufsausstiege können dadurch nicht verhindert werden. Es fehlen Massnahmen, welche die Pflegequalität sichern und die Arbeitsbedingungen verbessern. Die Investitionen des Parlaments in die Ausbildung verpuffen. Die Bundesmittel werden zudem nur dann gesprochen, wenn die 26 Kantonsparlamente die gleiche Summe sprechen. In allen Kantonen, die das Budget einmalig oder wiederkehrend ablehnen, bleibt das Bundesgesetz toter Buchstabe. Der Gegenvorschlag veranlasst keine neuen Regelungen. Arbeitsbedingungen und Löhne sollen primär in Zuständigkeit der Kantone, Betriebe und Sozialpartner bleiben. Die Abgeltung wird trotz Personalnotstand bereits als angemessen angesehen und bedürfe deshalb auch keiner Veränderung. Alex Schneider, Küttigen
Dass der Pflegeberuf noch immer nicht die ihm adäquate Wertschätzung erfährt, hat meiner Meinung nach mit seiner Geschichte zu tun. Es war ein weiblicher Beruf, getragen und organisiert von christlichen Institutionen wie Orden oder Diakoniewerken. Die Frau als «Schwester», die den Dienst der Nächstenliebe am Kranken tat. Die Frau die Dienerin. Gibt es heute in gewissen Köpfen von Entscheidungsträgern über den Wert dieses Berufes noch immer Relikte jener geringeren Wertschätzung: Erstens Frau, zweitens Dienerin – und wird dies auch irgend in einem Winkel der Köpfe noch als Selbstverständlichkeit betrachtet? Die dienende Ehegattin, Mutter, Pflegende? Onlinekommentar von Danièle Fayet
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