Die S-Bahn fällt für drei Wochen aus
Längere Reisezeiten und mittendrin ein Gewusel beim Umsteigen: Weil die SBB bauen, müssen die Pendler drei Wochen lang mit dem Bus Vorlieb nehmen.

Von Sonntag an lassen SBB und BLS die Passagiere zu Tausenden in Münsingen umsteigen. Schuld sind Bauarbeiten zwischen Wichtrach und Kiesen: Für 4,6 Millionen Franken ersetzen die SBB auf einer Länge von 1,8 Kilometern das linke Gleis der Doppelspur. Schienen, Schwellen, Schotter sowie der Unterbau hätten das Ende der Lebensdauer erreicht, hält Sprecher Raffael Hirt fest.
Drei Wochen lang ist der Abschnitt nur noch eingleisig befahrbar. Beim ohnehin schon dichten Verkehr von Bern durchs Aaretal und weiter Richtung Oberland und Wallis bleibt das nicht ohne Folgen.
Weil auf der Strecke nicht mehr alle Züge Platz haben, fällt bis Ende Monat zwischen Münsingen und Thun die S-Bahn vollständig aus. Der Regioexpress Lötschberger bleibt unter der Woche tagsüber stehen und verkehrt nur noch im morgendlichen und abendlichen Stossverkehr. An den Wochenenden dagegen ist er regulär unterwegs.
Ab Münsingen wird ein Busersatz eingerichtet, der auf die S-Bahn-Züge aus Bern abgestimmt ist. Er verkehrt auf der Hauptstrasse und damit auf dem möglichst direkten Weg, bedient deshalb in Wichtrach und Kiesen nur die Dorfkerne und fährt dann ohne Halt weiter bis Thun. Die Bahnhöfe Kiesen und Uttigen werden über eine Zweiglinie erschlossen, die Kiesen-Dorf mit Uetendorf verbindet und dort Anschluss an die Züge im Gürbetal herstellt.
Kulant bei den Abos
Trotzdem sind die Busse länger unterwegs, und deshalb verlängert sich die Reise je nach Distanz zu Münsingen spürbar. Damit verschieben sich – zu den Haltestellen hinzu – auch die Ankunfts- und Abfahrtszeiten. Wer sich am Montag auf den Weg zur Arbeit macht, tut deshalb gut daran, zuvor den Onlinefahrplan zu konsultieren.
Besonders zu spüren bekommen die Änderungen die Pendler aus dem Raum Kirchdorf, die bis Wichtrach oder Münsingen das Postauto benützen. Weil dort die Anschlüsse zum Teil nicht mehr stimmen, müssen sie mit einer bis um eine halbe Stunde längeren Fahrzeit rechnen.
Als Alternative bleibt ihnen zu den Pendlerzeiten der Weg übers Gürbetal – wenigstens zeigen sich die Bahnunternehmen kulant: Streckenabos via Aaretal seien während der drei Wochen auch via Gürbetal gültig, versichert BLS-Sprecherin Tamara Traxler. Auch wenn sie durch andere Tarifzonen des Libero-Gebiets führten.
In der jüngeren Vergangenheit haben die SBB vermehrt Gleise oder gleich Linien ganz geschlossen, um bauen zu können. In dieser konzentrierten Art kommen die Arbeiten rascher voran als unter laufendem Betrieb. Zudem kosten sie weniger.
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