«Die Region braucht ein Spital»
Mit einem runden Tisch hat die Gesundheits- und Fürsorgedirektion mögliche Zukunftsszenarien betreffend die Spitalversorgung diskutiert. Der Standort stand nicht zur Debatte.

«Wie weiter?»: eine altbekannte Frage, wenn es um das Spital Zweisimmen geht. Seit Jahren wird diskutiert, debattiert und nach Lösungen gesucht. Nun trafen sich in Zweisimmen rund 70 Vertreter der Erbringer medizinischer Leistungen in der Region, wie Hausärzte, Spitex oder Pflegeheime. Dazu gesellten sich Politiker von Gemeinden und Grossrat, Wirtschaftsvertreter und Mitglieder der Arbeitsgruppe und Vertreter der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF) und der Spital STS AG. Zum Anlass eingeladen hatte Gesundheits- und Fürsorgedirektor Pierre Alain Schnegg.
Die Ausgangslage war folgende: Die Spital STS AG hatte im Februar einen Antrag zur finanziellen Unterstützung des Spitalbetriebs beim Kanton eingereicht. Doch dieses Ansinnen wurde abschlägig beantwortet, die GEF setzte darauf eine Arbeitsgruppe unter der externen Leitung der Firma Paianet in Lausanne ein, «die in ihrem Auftrag alle Optionen zur langfristigen Sicherung der medizinischen Grund- und Spitalversorgung prüfen sollte», wie es in einer Mitteilung heisst. Die Resultate dieser Analysen und der aktuelle Stand der Arbeiten wurden am Workshop vom vergangenen Samstag vorgestellt.
«Beste Versorgungsvariante»
Die GEF hält fest: «Die Patientenströme lassen nicht darauf schliessen, dass an einem anderen Standort als Zweisimmen mehr Patienten angezogen werden können.» Eine Standortdebatte ist somit nicht mehr notwendig.
Gundekar Giebel, Leiter Kommunikation bei der Gesundheits- und Fürsorgedirektion, erklärt dazu, dass der Standort gesetzt ist: «Der Entscheid wurde mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Die Vertreterinnen und Vertreter aus der Region zeigten grosse Unterstützung». Ueli Zeller, Gemeindepräsident von Zweisimmen: «Grundsätzlich ist es sicher so, dass wir sehr froh sind, wenn das Spital Zweisimmen weiterhin betrieben werden kann. Die Region braucht unbedingt ein Spital.»
Giebel erklärt, man werde die Arbeit nun fortsetzen, «wir wollen die bestmögliche Variante der medizinischen Versorgung für die Region Simmental-Saanenland erarbeiten». Verschiedene Möglichkeiten und deren Umsetzung würden geprüft.
Denkbar wäre etwa die Schaffung eines Spitals, das speziell für Notfälle eingerichtet ist, verbunden mit einer Klinik für innere Medizin. Oder ein rund um die Uhr geöffnetes Gesundheitszentrum. Zu den vorgeschlagenen Varianten gehören auch der Neubau eines Regionalspitals und die Eröffnung einer Spitalpforte mit Bettenstation und 24-Stunden-Notfall.
Im zweiten Teil der Veranstaltung fanden Fachdiskussionen zu den Themen «Rettungsdienst», «Angebot und Nachfrage stationärer Spitalleistungen» sowie zur Zusammenarbeit der verschiedenen Leistungserbringer in der Region statt. Bis im August sollten gemäss Kanton die Grundlagen für den Variantenentscheid zur Grund- und Spitalversorgung Simmental-Saanenland vorliegen. Dann soll erneut ein Treffen zwischen den verschiedenen Interessenvertretern stattfinden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch