Die raue Landung der olympischen Fackel
Zum ersten Mal überhaupt hatten Astronauten eine olympische Fackel in den freien Weltraum mitgenommen. Nun sind die Raumfahrer mit der Fackel für die Winterspiele von Sotschi wieder zurück auf der Erde.
Nach vier Tagen im All ist eine olympische Fackel der Winterspiele in Sotschi zusammen mit drei Raumfahrern zur Erde zurückgekehrt. Die Besatzungsmitglieder der Internationalen Raumstation ISS landeten kurz nach Sonnenaufgang in der kasachischen Steppe.
Unmittelbar nach der Landung der russischen Sojus-Kapsel hatte starker Wind den Bremsfallschirm erfasst und das knapp drei Tonnen schwere Raumschiff mehrfach umkippen lassen, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos am Montag in Moskau mitteilte. «Das war die Achterbahnfahrt meines Lebens», sagte der italienische Raumfahrer Luca Parmitano.
Fackellauf im freien Weltraum
Er war dreieinhalb Stunden zuvor mit der US-Amerikanerin Karen Nyberg und dem Russen Fjodor Jurtschichin von der ISS in gut 400 Kilometern Höhe aufgebrochen. Die fünf Monate lange Mission des Trios im All sei erfolgreich gewesen, sagte ein Roskosmos-Sprecher der Agentur Interfax zufolge. Auf dem Aussenposten der Menschheit arbeiten nun noch sechs Besatzungsmitglieder aus Russland, Japan und den USA.
Nach der Landung wollte Jurtschichin die Fackel an die russischen Organisatoren der Winterspiele übergeben. Mit diesem Exemplar, das zwei andere Kosmonauten am Samstag erstmals in der Geschichte mit in den freien Weltraum genommen hatten, soll am 7. Februar 2014 in Sotschi die olympische Flamme entzündet werden. Während ihres «Weltraumspaziergangs» hatten die Kosmonauten einen eigenen Fackellauf im Universum nachgestellt.
Landung live übertragen
Die Kapsel Sojus TMA-09M landete um 08.49 Uhr Ortszeit (03.49 Uhr MEZ) in der zentralasiatischen Graslandschaft. Helikopter mit Rettungskräften flogen zum Landeort etwa 147 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan. Das russische Fernsehen übertrug die Landung live.
Bei minus fünf Grad Celsius mussten die Heimkehrer die erste Zeit auf Klappsesseln verbringen, in Decken gehüllt und mit Tee versorgt. Ihre Muskeln sind nach 166 Tagen in der Schwerelosigkeit geschwächt. «Auch ihr Orientierungssinn ist noch gestört», sagte ein Arzt dem TV-Sender Rossija-24. Auf den letzten Metern vor der Landung sei die Crew einer Belastung von rund vierfacher Schwerkraft ausgesetzt gewesen.
Der nächste Start einer Sojus mit drei Mann Besatzung vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ist für März 2014 geplant. Zwei Monate später soll dann der Deutsche Alexander Gerst zur ISS reisen. Russland ist nach dem Aus für die US-Space-Shuttles das einzige Land, das bemannte Flüge zur Raumstation organisiert.
SDA/kpn
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