Die Psychiatrie fasst den Schwarzen Sparpeter
Die Psychiatrie muss definitiv bluten: Der Grosse Rat bestätigte sowohl die Sparanträge der Regierung als auch der Finanzkommission. Ab 2014 muss die Berner Psychiatrie jährlich mit zehn Millionen Franken weniger auskommen.
Die Berner Psychiatrie ist zu teuer, viel zu teuer. Daran gibt es spätestens seit dem aufwendigen Benchmarking aller Kantonsaufgaben keine Zweifel mehr: Die Kosten der Berner Psychiatrie liegen 29 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt. Doch was soll die Politik mit dieser Erkenntnis tun? Darüber gingen die Meinungen gestern Donnerstag im Grossen Rat weit auseinander. Für die Bürgerlichen war klar: «Die Zahlen zeigen, hier ist Sparen nötig», sagte Donat Schneider (SVP, Diessbach bei Büren) ohne weitere Erklärungsversuche. Auch Dieter Widmer (BDP, Wanzwil) liess sich vom «erschreckenden» Benchmarking leiten. Er äusserte dazu noch die in nicht viel Watte verpackte Vermutung, dass die Psychiatrie selbst Patienten generiere und mithin gar nicht so viele Menschen psychisch krank seien.