Niederlage zum Halbfinal-AuftaktDie Pause scheint Wacker Energie gekostet zu haben
Die zwei wettkampffreien Wochen haben den Thuner Handballern nicht gutgetan: Sie verlieren im ersten Playoff-Duell mit Pfadi Winterthur 26:33.

Zweimal rund 170 Kilometer legen die Thuner bei Auswärtsspielen gegen Pfadi Winterthur jeweils zurück. Seit die Zürcher 2018 die Axa-Arena bezogen haben, tun sie dies stets umsonst. In Wackers siebtem Auftritt resultiert am frühen Donnerstagabend die siebte Niederlage.
26:33 verlieren die Berner Oberländer diesmal. Man erhält bisweilen den Eindruck, sie seien gar nie richtig in Winterthur angekommen. Dieser unnachahmliche Esprit, der Remo Badertschers Team in der Viertelfinalserie gegen Kriens auszeichnete: Von ihm fehlt in Duell eins mit dem Titelverteidiger jede Spur. Es ist eine solide Vorstellung, welche die Gäste da hinlegen – aber nichts, was Pfadi in Schwierigkeiten bringen würde.
Zwei Wochen Wettkampfpause genossen die Thuner zuletzt. Sie bekamen ihnen nicht gut. Sie erinnern wieder vielmehr an die Mannschaft, die sie gewesen waren, ehe sie im April begannen, gross aufzuspielen. Sie kassieren die erste Niederlage seither. Und liegen in der Best-of-5-Serie um den Einzug in den Playoff-Final 0:1 hinten.
Nach ausgeglichener Startphase geraten sie vor 1278 Zuschauern ausgerechnet in Überzahl in Rückstand. Und nachdem sie diesen bis zur 20. Minute wettgemacht haben, zieht der Gastgeber wieder davon. Eine echte Chance auf den ersten Sieg in Winterthur seit vier Jahren bietet sich ihnen in der Folge nicht. Elf technische Fehler begehen sie bis zum Ende, sieben mehr als der Gegner.
Pfadi zeigt sich erstaunlich stark
Im Vorfeld deutete wenig auf einen ungefährdeten Sieg Pfadis hin. Der Meister hatte in seiner Viertelfinalserie gegen St. Otmar St. Gallen keinen souveränen Eindruck hinterlassen und scheiterte am Samstag im Cupfinal überraschend an GC Amicitia, ohne dass dieses besonders gut gewesen wäre.
Gegen Wacker ist von all dem nichts zu sehen. Obwohl Leistungsträger Roman Sidorowicz kaum in Erscheinung tritt, überzeugen die Gastgeber auf der ganzen Linie. In der Startphase gelangen sie durch Tempohandball und Zuspiele auf den Kreisläufer zu ihren Treffern, und als sich die Thuner darauf eingestellt haben, sind sie immer wieder dank dem zusätzlichen Feldspieler erfolgreich, den sie relativ konsequent zulasten des Keepers bringen.
Die Berner Oberländer müssen sich im Hinblick auf das Wiedersehen am Sonntag (16 Uhr, Lachenhalle) etwas einfallen lassen. Und ihre Playoff-Form schleunigst wiederfinden.
Adrian Horn ist seit 2007 für Tamedia tätig. Er fungiert als Koordinator und Redaktor des Sport-Extra und arbeitet extern als Lektor.
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