Die Obamas besuchen einstige Sklaveninsel
Es war einer der ersten Höhepunkte von Barack Obamas Afrikareise: Er besuchte zusammen mit seiner Familie eine Sklaveninsel vor der Küste Senegals und zeigte sich sehr ergriffen.
Zum Auftakt seiner Afrikareise hat US-Präsident Barack Obama gemeinsam mit seiner Familie eine vor der Küste Senegals gelegene Insel besucht, von der einst Afrikaner als Sklaven verschifft worden sind.
Der Besuch der Insel Gorée sei ein «sehr gewaltiger Moment», erklärte Obama. Er helfe ihm, seiner Frau Michelle und seinen beiden Töchtern, das ganze Ausmass des Sklavenhandels zu verstehen. Zudem habe die Reise ihn als Afroamerikaner und afroamerikanischer Präsident umso mehr motiviert, überall für die Menschenrechte aufzustehen. So sei Gorée eine Mahnung, was passieren könne, wenn diese Rechte nicht geschützt seien.
Obama lobt Demokratie
Obama hatte zuvor die demokratische Entwicklung in Afrika gelobt. Zahlreiche Staaten hätten den Weg zu mehr Demokratie und mehr Offenheit eingeschlagen, sagte Obama in der senegalesischen Hauptstadt Dakar.
«Senegal ist eine der stabilsten Demokratien in Afrika. Es bewegt sich in die richtige Richtung», sagte Obama nach seinem Treffen mit Staatschef Macky Sall. Senegal könne anderen Ländern als Vorbild dienen.
Zugleich verwies Obama auf den Wirtschaftsboom in grossen Teilen Schwarzafrikas. «Dies ist ein Kontinent, der in Bewegung ist.» Es gebe grosses Potenzial für mehr Handel und Investitionen, gerade auch für amerikanische Unternehmen. Länder wie China, Brasilien und die Türkei hätten ihr Engagement in Afrika bereits erheblich verstärkt.
Die Förderung der US-Wirtschaftsbeziehungen ist eine der Hauptaufgaben der einwöchigen Reise, die Obama auch nach Südafrika und Tansania führt. Er wird von einer grossen Wirtschaftsdelegation begleitet.
Demokratie und Frieden
Auch Sall betonte die Fortschritte auf dem Kontinent. Amerika und Senegal folgten den gleichen politischen Grundwerten der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens verschiedener Kulturen und Religionen.
Zwar sagte Obama, es gebe nach wie vor grosse Herausforderungen für den Kontinent - doch beide gingen nicht näher auf zunehmende Spannungen zwischen Christen und Muslimen in mehreren Ländern West- und Ostafrikas ein.
Obama machte aus der Diskriminierung von Homosexuellen in zahlreichen afrikanischen Staaten keinen Hehl. Zwar habe jedes Land seine eigene Kultur. Doch «die Menschen sollten gleich behandelt werden». Dieses Prinzip gelte weltweit. Nach dem Treffen mit Sall stand ein Besuch Obamas auf der Sklaveninsel Goree vor Dakar an.
Mandela «persönlicher Held»
Die Reise wird vom Sterben des südafrikanischen Volkshelden Nelson Mandela überschattet. Obama pries Mandela als seinen «persönlichen Helden», der ihn als junger Mann durch seinen Anti-Apartheid-Kampf inspiriert habe.
«Er gab mir ein Gefühl davon, was möglich ist in der Welt, wenn Menschen guten Willens zusammenarbeiten». «Er ist ein Held für die ganze Welt.» Sall sagte: «Mandela ist ein Vorbild für die ganze Welt.»
SDA/kpn
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