Breitenrain siegt wiederDie Meisterparty muss noch warten
Auch eine Runde vor Schluss ist der FC Breitenrain Leader der Promotion League. Die Berner bezwingen Nyon 1:0. Weil auch Verfolger Bellinzona gewinnt, kann die Feier noch nicht starten.

Nur zu gern hätte der FC Breitenrain seine überragende Saison mit einer Meisterparty auf dem heimischen «Spitz» gefeiert. In der vorletzten Runde erledigte das Team von Martin Lengen seinen Teil dazu souverän. Die Stadtberner bezwangen Stade Nyonnais dank einem Treffer von Christoph Schneuwly mit 1:0. Da aber Verfolger Bellinzona ebenfalls gewann, liegen die Tessiner weiterhin nur einen Zähler zurück und können die Berner in der Schlussrunde noch abfangen.
Aufsteiger Bellinzona fügte im Derby Chiasso die erste Niederlage in diesem Jahr zu. Die Equipe von Marco Schällibaum wird nun am nächsten Samstag noch nach Nyon reisen. Breitenrain gastiert beim FC Zürich II. Die Schützlinge von Lengen haben dabei alles in den eigenen Füssen; gewinnen sie, ist der Meistertitel in der dritthöchsten Spielklasse Tatsache. «Den wünsche ich meinen Spielern ganz fest», sagt Lengen. Der frühere YB-Verteidiger will das Märchen mit dem Quartierverein unbedingt zu Ende schreiben: «Wir wollen den ersten Platz unbedingt verteidigen, dazu fehlt uns noch ein Sieg.» Der 47-Jährige weiss, dass dies nach bereits 22 Erfolgen in dieser Saison «nicht nach viel tönt, dennoch wartet in Zürich ein hartes Stück Arbeit auf uns».
Entscheid verdaut
Dass die Berner Hindernisse überwinden können, haben sie in dieser Saison schon mehrmals bewiesen. Vor zehn Tagen mussten sie den Entscheid zur Kenntnis nehmen, dass der Club auf einen Aufstieg in die Challenge League verzichtet. «Das war für uns Spieler schwer zu verdauen», gesteht Loris Lüthi. Der Verteidiger erklärt: «Zu Beginn wussten wir, dass ein Aufstieg unrealistisch war, doch als plötzlich das Wankdorf als Austragungsort für die Heimauftritte ins Spiel kam, stieg die Hoffnung.» Entsprechend niedergeschlagen waren die Akteure nach dem Verzicht. «Doch jetzt haben wir diese Enttäuschung weggesteckt und wollen unbedingt Erster bleiben», hält Lüthi fest.
Auch Lengen hat festgestellt, dass einige Schützlinge mit dem Entscheid gehadert haben: «Viele Junge haben Breitenrain als Sprungbrett angeschaut, plötzlich stehen sie mit diesem Club selbst vor der Tür. Das war für diese nicht einfach zu verstehen, aber es gilt für alle, den Entscheid des Vereins zu akzeptieren.»
Dreier verabschiedet
Dass dies gelungen ist, zeigte die Begegnung gegen Nyon. Gegen die Waadtländer kehrten die Berner nach der 0:3-Niederlage in Chiasso auf die Erfolgsstrasse zurück. Mit der ersten nennenswerten Chance sicherte Christoph Schneuwly mit dem Treffer auf Vorarbeit von Enes Ciftci und Marco Hurter bereits die drei Punkte. Offensiv kreierte das Heimteam in der Folge ausser einem Lattenschuss von Miroslav Konopek nicht mehr viel.

In der Verteidigung konnte sich die Equipe einmal mehr auf Max Dreier verlassen. Der Deutsche wurde vor der Partie verabschiedet, er tritt nach der Saison zurück. Der Abwehrpatron war nach der Pause auf der Linie zur Stelle, als Goalie Felix Hornung für einmal geschlagen war. Die Berner beanspruchten in dieser Situation wie vor allem in der Startphase auch etwas das Glück. «Ein Unentschieden wäre wohl das gerechte Resultat gewesen», meint Lüthi. «Es war jedoch ein typisches Spiel für uns, vieles läuft in dieser Saison für uns.» Und deshalb zweifeln die Berner nicht daran, dass die Meisterparty nun am nächsten Samstag – wenn auch auswärts – steigen wird.

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