Die Magie einer Strassenkreuzung
«Blitzkritik» begleitet mit der neuen Video-App von Instagram das Zürcher Theater Spektakel. Heute: «Remote Zürich» von Stefan Kaegi.
«Cooler als Theater und Computerspiele zusammen.» Stefan Kaegis «Remote»-Format hat an seinem ersten Austragungsort in Berlin begeistert. Nach weiteren Aufführungen in Lissabon, Hannover und Avignon lädt nun der Theatertüftler von Rimini Protokoll auch in Zürich ein zu einem Grenzgang zwischen Wirklichkeit und Fiktion, Kunst und Leben. Er schickt einen Schwarm von fünfzig Menschen, ausgerüstet mit Funkkopfhörern, auf eine virtuelle Schnitzeljagd durch die reale Stadt. Ausgangspunkt der rund zweistündigen Tour ist die neue Börse, Endpunkt das Festivalgelände am See. Dazwischen liegt eine vergnügliche Lektion in der Kunst des Gruppenverhaltens und der Wahrnehmung der Welt. Stefan Kaegi schreibt: «Nach dem Prinzip von Duchamps Ready-mades werden so öffentliche Orte vorübergehend zu Bühnen erklärt, auf denen das Leben spielt und nur durch die Blicke der Zuschauer einen Moment lang als Inszenierung eingerahmt wird.»