Die Leidenschaft ist ein wildes, dummes Tier
Der Tod als ständiger Begleiter der Liebesobjekte: Margriet de Moor, die Grande Dame der niederländischen Literatur, liest in Zürich aus ihrem neuen, dunklen Roman «Mélodie d'amour» vor.

Nicht kennen, nicht wissen, nicht verstehen: Das ist das Leitmotiv hinter all den Dramen, die Margriet de Moor erzählt. Foto: Maria Neefjes
Ein Ungeheuer ist der Mensch, und nichts ist ungeheurer als sein Lieben. Sein Sehnen ist kein Singen, sondern ein Seufzen und Heulen, ein Girren und Winseln, ein Schnurren und Schreien. Zumindest in der «Mélodie d' amour», die Margriet de Moor 2013 auf rund 400 Seiten sozusagen frei nach Sophokles komponiert hat. Nun liegt diese dunkle Melodie auf Deutsch vor.