Die Lebensart greift um sich
Jetzt geht es los mit dem Umbau des Lauterburg-Areals in Bärau. Hier sollen betreute und selbstständig lebende Menschen jeden Alters miteinander in Kontakt kommen.

Er sprach von einem «denkwürdigen Moment». Walter Grossenbacher, Ratspräsident der Stiftung Lebensart, zelebrierte am Dienstag am Spatenstich den offiziellen Baustart zur Umnutzung des Lauterburg-Areals. Denkwürdig sei der Moment nicht nur für die Stiftung, sondern für das ganze Dorf Bärau, sagte er. Denn die Stiftung hat auf dem Areal, das von der Kantonsstrasse bis zur Bahnlinie reicht und auch die heutige Gärtnerei umfasst, Grosses vor.
In den geschützten Gebäuden der ehemaligen Leinenweberei will sie eine Markthalle bauen, in der alle bisherigen Verkaufsstellen der Stiftung Lebensart zentralisiert werden sollen. Alles, was von Mitarbeitern und Bewohnern der Stiftung hergestellt wird – von Brot über Handarbeiten bis hin zu Blumengestecken aus der Gärtnerei – wird hier erhältlich sein. Aber auch mit anderen Artikeln des täglichen Bedarfs soll man sich in Bärau eindecken können. Gemäss Geschäftsführer Markus Hobi wird die Stiftung Lebensart dafür mit Volg zusammenarbeiten.
Der Treffpunkt für Bärauer
Die Markthalle soll laut dem Geschäftsführer «zum Treffpunkt des Quartiers Bärau werden». Damit dies gelingt, ist auch der Einbau eines Bistros mit 40 Plätzen geplant. Das bestehende Café Lärche werde aber weiterhin betrieben, betonte Walter Grossenbacher. Weiter soll ein Kulturraum entstehen, in dem nicht nur die Stiftung Anlässe durchführen wird, sondern der auch von Externen gemietet werden kann.
Anschub für Ärzte
Mit einem Ärztezentrum wollen die Initianten zudem sicherstellen, dass die medizinische Grundversorgung vor Ort stattfinden kann. Dafür schliessen sich die Behindertenwerke BWO, das Regionalspital Emmental, das Dahlia und die Stiftung Lebensart in einer Betriebsgesellschaft zusammen und leisten gemeinsam eine Anschubfinanzierung. Ihr Ziel sei es, dass die verschiedenen Ärzte, die in dem Zentrum arbeiten würden, dieses in ein paar Jahren übernehmen könnten, sagte Hobi.
Bis im Frühling 2020 sollte die erste Etappe des 15-Millionen-Franken-Projekts fertig sein. Mitte 2020 möchten die Verantwortlichen auch die ersten Wohnungen bezugsbereit haben. Diese werden in Wohnblocks neben den umgebauten Lauterburg-Gebäuden entstehen.
Diverse Dienstleistungen
Insgesamt 126 unterschiedlich grosse Wohnungen sollen entstehen. Die Mieten würden erschwinglich sein, versprach Markus Hobi. Ziel und Hoffnung der Stiftungsverantwortlichen ist es, die Logis an Menschen mit und ohne Einschränkungen vermieten zu können, an Familien ebenso wie an Paare.
«Wir wollen mit dem durchmischten Wohnangebot einen soziokulturellen Mehrwert schaffen», erklärte Walter Grossenbacher. Denn sowohl für Menschen mit Beeinträchtigungen als auch für Betagte gelte heute die Forderung nach viel Selbstbestimmung einerseits und einem hohen Grad an Integration andererseits. Beides will die Stiftung Lebensart mit ihrem am Dienstag eingeläuteten Entwicklungsschritt möglich machen. Die künftigen Mieter werden – für einen noch zu definierenden Tarif – auch von einem bunten Strauss an Dienstleistungen profitieren können. Das Angebot soll laut Hobi vom Putz- und Wäscheservice bis hin zum Hundeausführen reichen.
Zuerst wird rezykliert
Bevor aber Neues entsteht, muss auf dem Lauterburg-Areal Altes verschwinden. Zwei Anbauten werden in den nächsten Tagen abgerissen. Es geht um 1250 Tonnen Beton. Müsste die Menge abgeführt werden, ergäbe das laut dem Architekten Bruno Grossenbacher 125 Fahrten mit 40-Tönnern. Der Stiftungsrat habe aber angeordnet, den Beton vor Ort zu rezyklieren und wieder zu verwenden.
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