Die laufende Ludothek
Manche sammeln Briefmarken, andere Bücher und Daniel Jakob Gesellschaftsspiele. Über 500 Stück besitzt er aktuell und hat einen Karten- und Brettspielverein gegründet.

Behutsam holt Daniel Jakob einige Karten- und Brettspiele aus seiner Trolleytasche und legt sie auf den Holztisch. Klassiker wie Tichu oder Dog sortiert er neben neueren Brettspielen.
Häufig gebrauchte Karten hat er in Plastikhüllen gepackt, damit sie länger erhalten bleiben. In der Tasche wären noch weitere Gesellschaftsspiele, die den Tisch überladen würden. Seine Leidenschaft für die Spiele ist deutlich zu spüren.
Jeden zweiten Donnerstagabend ist er in seinem Element, wenn er im Bären Buchsi seine öffentlichen Spielabende organisiert: «Ich besitze mittlerweile über 500 Spiele», sagt Jakob stolz. Anfang Jahr hat er den Karten- und Brettspielverein Münchenbuchsee gegründet. Spielabende organisiert er jedoch schon seit über einem Jahrzehnt.
«Früher spielten wir in diversen Restaurants in der Stadt. Seit ich in Buchsi lebe, spielen wir nur noch im Bären», so Jakob. Seit zwei Jahren führe er auch Seniorenspielnachmittage im örtlichen Seniorenverein durch: «Das Spielen ist für mich der ideale Ausgleich zu meinem Alltag als Versicherungsfachmann.»
Spielen bis in die Nacht hinein
Die Anzahl der Teilnehmer von 18 Jahren bis ins hohe Alter würde bei den Abenden von circa sechs bis zwölf Personen variieren. «Welches Spiel gespielt wird, entscheiden wir spontan vor Ort», so der 30-Jährige.
Es komme immer etwas auf die Anzahl der Spieler an. Etwa Dog – ähnlich wie Eile mit Weile, nur taktischer – sei nur in Vierergruppen spielbar.
Einige Personen bringen auch neue Spiele mit, die ihnen Jakob mit viel Geduld erklärt. Da könne es durchaus mal vorkommen, dass ein anspruchsvolles Strategiespiel eine 50-seitige Regelbroschüre enthalte: «Das ist kein Problem für mich.»
«Das Spielen ist der ideale Ausgleich zu meinem Alltag als Versicherungsfachmann.»
Solche Strategiespiele spiele er seit dem Jugendalter mit seinen Geschwistern und Freunden. Die Spielrunden könnten durchaus einige Stunden bis in die Nacht dauern.
Angefangen habe seine Passion schon im Kindesalter mit Uno und Schach gegen seinen Vater, der dem Spielen ebenfalls nicht abgeneigt war. Einige Male im Jahr organisiert Jakob auch Dog-, Tichu-, Jass- oder Pokerturniere. Das nächste findet am 4. Februar im Bären Buchsi statt.
«Obwohl die meisten Karten- und Brettspiele auch im Internet spielbar sind, treffen sich noch enorm viele Leute lieber zum Zocken.» Gesellschaftsspiele seien nie aus der Mode gekommen.
Stundenlange Brocki-Touren
Manchmal stöbert Jakob stundenlang in Kellern von Brockenstuben und findet dabei so einige Raritäten: «Vor einiger Zeit stiess ich zufällig auf die limitierte Auflage des Brändi Dog mit Design der Masoala-Halle Zürich für acht Spieler», sagt Jakob schmunzelnd.
Auch im Internet bestelle er viele Produkte oder gehe an Spielmessen. «Im Oktober war ich an der Spielmesse in Essen in Deutschland. Ich kam mit 40 neuen Spielen wieder zurück.» Es kämen ständig neue oder erweiterte Spiele auf den Markt. Jakob verkauft oder verschenkt seine alten Spiele regelmässig an seine Verwandten und Bekannten. «Sie nennen mich schon die laufende Ludothek.»
Dass Jakob zu Weihnachten gern Spiele verschenkt, ist naheliegend. Er habe für das diesjährige Fest zehn Exemplare vom Würfelspiel «Igel ärgern» bestellt. «Es ist nicht zu anspruchsvoll und soll vor allem Spass machen. Ausserdem ist es auch schön gezeichnet und damit optisch ansprechend», findet der junge Vater.
Er verschenke aber nicht nur Spiele. Seine Neffen würden auch Bücher zur Bescherung bekommen. Er kann es kaum erwarten, dass sein eineinhalbjähriger Sohn endlich genug alt zum Spielen ist. «In ein bis zwei Jahren sollte er endlich so weit sein.»
Am 4. Februar 2018 findet ab 12 Uhr ein Brändi-Dog-Turnier im Bären Münchenbuchsee statt. Für Infos hier klicken.
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