Die Katzen proben noch ohne Fell
Die Proben für die diesjährige Produktion der Thunerseespiele, das Musical «Cats» von Andrew Lloyd Webber, sind in vollem Gange. In rund zwei Wochen, am 12. Juli, feiert das Stück seine Schweizer Open-Air-Premiere.
Kurz vor 17 Uhr findet sich das Ensemble der Thunerseespiele auf der Bühne neben dem Strandbad ein. Seit vergangener Woche proben die 30 Profis und 20 Chormitglieder nicht mehr in der Thuner Curlinghalle, sondern bereits auf der Seebühne für die Musicalproduktion «Cats» von Andrew Lloyd Webber. Bis zur Schweizer Open-Air-Premiere des Stücks, die am 12. Juli stattfindet, sind es nur noch zwei Wochen.
Über dreissig Grad Celsius zeigt das Thermometer an. Und obwohl die Probe vom frühen Nachmittag auf die Vorabendstunden verlegt wurde, liegt die Bühne noch in der prallen Sonne. Den Schauspielern scheint das nichts auszumachen, sie tanzen über die Bühne, wärmen sich auf, parallel dazu bespricht Regisseurin und Choreografin Kim Duddy mit Yngve Gasoy-Romdal Details zu seinem Auftritt.
Der Norweger verkörpert im Musical den Bustopher Jones. Dieser Dandy-Kater ist keinem guten Essen abgeneigt und frequentiert regelmässig die Londoner Pubs und Restaurants. Sobald Gasoy-Romdal sein Kostüm trägt, wird man dies an seiner Figur sehen: Er soll eine dicke, gemütliche Katze werden. Momentan trägt der Schauspieler gelbe Shorts und einen Strohhut, ein Outfit, das für die sommerlichen Temperaturen besser geeignet ist.
Die Szene beginnt. Die Katzen rund um Bustopher Jones greifen zu überdimensionalem Besteck, besingen seine kulinarischen Vorlieben. Duddy weist an, das Besteck höher zu halten. In den sogenannten Putzproben, die aktuell stattfinden, wird auf Details geachtet und an den Szenen gefeilt, später folgen Durchläufe des ganzen Stücks. Montags, mittwochs und freitags probt der Chor ebenfalls auf der Bühne, seit letztem Wochenende ist auch das Orchester dabei.
«Cats» bedeutet für die Darsteller Hochleistungssport. Die zwei Stunden Spielzeit verbringen sie alle fast ohne Pause auf der Bühne, Sprechparts sind rar, Gesang und Tanz dominieren das Stück. Dass alle ständig einsatzbereit sein müssen, zeigt sich, als Kim Duddy eine andere Szene vorbereiten lässt: Ein Schauspieler macht während der kurzen Umbauphase an der Bühnenkonstruktion Klimmzüge, eine Schauspielerin dehnt sich. Die Muskulatur muss warm bleiben, zu gross wäre sonst die Verletzungsgefahr beim Tanzen.
Nun haben auch die anderen Katzen ihren Auftritt: Grizabella (Kerstin Ibald), die alte Glamour-Katze. Munkustrap (Philipp Hägeli), Erzähler der Geschichte. Die beiden jungen Chaoten Mungojerrie (Andrew Chadwick) und Rumpelteazer (Tanja Schön). Kim Duddy ist zufrieden, kündigt eine Pause an und sagt: «Das Beste, was wir für diese Szene tun können, ist, sie wieder und wieder zu spielen.» Bis zum 12. Juli wird jeder Schritt und jeder Ton sitzen.
Tickets für das Musical «Cats» gibt es auf der Website: www.thunerseespiele.ch/tickets.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch