«Die Iraner sitzen ohnehin indirekt am Tisch»
Die Syrien-Konferenz in der Schweiz droht zu einem Fiasko zu werden. Nahost-Experte Guido Steinberg sagt, was die Knackpunkte sind – und was das Ultimatum der Exil-Opposition bewirkt.
Die syrische Exil-Opposition droht mit einem Boykott der Friedenskonferenz in Montreux und Genf, weil der Iran nachträglich eingeladen worden ist. Ist die Konferenz nicht schon gescheitert? Wenn die Exil-Opposition tatsächlich nicht kommt, ist die Möglichkeit eines Erfolgs dieser Konferenz sehr gering. Insgesamt sind die Aussichten ohnehin nicht gross, mit dieser Konferenz einer Lösung des Syrien-Konflikts näher zu kommen. Realistisch gesehen kann man sich im Moment nur begrenzte Waffenstillstände erhoffen, die die Versorgung der Bevölkerung in einigen Ortschaften oder auch deren Flucht ermöglichen. Der eigentliche Wert der Konferenz besteht darin, dass sich die Konfliktparteien erstmals an einen Tisch setzen und mögliche Annäherungspunkte ausloten, die zu einem späteren Zeitpunkt eventuell eine politische Lösung erleichtern können.