Thuner Fasnacht 2023 ist GeschichteGlücksschweinchen, Dinos und Schottenröcke eroberten die Innenstadt
Ganze 52 Bilder boten sich den Zehntausenden Besucherinnen und Besuchern von Nah und Fern am gestrigen Fasnachtsumzug in der Thuner Altstadt.

Sie bevölkerten die sonntäglich ruhige Thuner Innenstadt schon lange vor dem offiziellen Kanonendonner um 13.59 Uhr beim Grabengut: Zehntausende Besucherinnen und Besucher, nicht selten drei Generationen vereint, verkleidet und geschminkt, feierten ausgelassen die 28. Ausgabe der Thuner Fasnacht. Dass die deutsche Oschtalb Ruassgugga im Look von Glücksschweinchen und Kaminfegern den grossen Fasnachtsumzug eröffneten, war ein willkommenes Omen, nachdem die Fasnachtsfreunde 2021 und 2022 auf das närrische Treiben in der Innenstadt verzichten mussten.
Traditionen und Kreativität

von total 40 Guggenmusiken aus der ganzen Schweiz und dem nahen Deutschland, die sich die
Thuner Fasnacht mit ihrem treuen Publikum nicht entgehen liessen.

«Poseidon».

50 Jahre feiern kann.
Nebst den 9 einheimschen Guggenmusiken sorgten 40 auswärtige Guggen für farb- und klangintensive Momente. So etwa die Grönbachgusler Merligen, die seit Jahren jahrhundertealte Traditionen verbindet, indem drei Trychler vor den Guggenmusikanten schreiten. Oder die Kostümgruppen, die sich Jahr für Jahr etwas einfallen lassen – heuer zeigten dich die Plöischler als Disneys Cruella-Truppe im Dalmatinerlook. Auch wenn die Goldigugger als Guggenmusik nicht mehr aktiv ist: Für eine aufgestellte Schar in der Kostümgruppe schlagen die Goldiwiler Herzen auch weiterhin. Heuer mit dem Thema Bärenschule. Stilecht bretterte ein Dreiertrüppchen auf Töffli um die Schulgspänli mit ihren Felltornistern und vorwitzigen Zöpfen.
Jubilare von Nah und Fern

Als älteste Thuner Guggenmusik dürfen die Chatzeschwänz ihr 40-jähriges Bestehen feiern. «Wir haben alles neu: Kostüme, Logo, eine grössere Chatzebar im Zelt – und 23 motivierte Aktivmitglieder», stellte Präsident Florian Burger fest. «Wir nehmen jederzeit gerne neue Aktivmitglieder bei uns auf», warb er für seine muntere Jubilarentruppe.
Nur ein Jahrzehnt weniger feiern die Schattepööggle Wimmis. «Uns gibt’s eigentlich dank Basler Feriengästen. Die fanden 1992, wir Wimmiser könnten doch keine Hudlete und Pöögglete abhalten ohne Guggenmusik», blickte Fabian Rubin als Präsident zurück. Ihr grosses Jubiläumsfest zum 30. Geburtstag steigt am 11.11.2023 in Wimmis – «und an die nächste Thuner Fasnacht kommen wir mit neuen Kostümen.»

Gleich auf ein halbes Jahrhundert zurückblicken können heuer d’Lumpesammler Zwingen aus Basel-Land, die sich Thuns närrisches Treiben ebenfalls nicht nehmen liessen.
Märchenhaftes und Jöh-Faktoren
Zum 12. Mal dabei war die Spielgruppe Steffisburg mit grossen und kleinen Dinos. Die kleinsten Aktivmitglieder durften auch ein Schläfchen im Leiterwagen halten und in Träumen schwelgen, umgeben von Guggenklängen und buntem Konfettiregen. Regelrechte Waschorgien mit Konfetti gehören beispielsweise bei den zürcherischen Lindberg Hexen oder den aargauischen Wiggertaler Tüfle mit dazu – genauso wie ihre Treue zur Thuner Fasnacht.
Freundschaftlich verbunden sind auch die Berner Bäregraberschränzer, die am Umzug mit märchenhaften Aladin und die Wunderlampe-Kostümen glänzten. Auf Rang 3 bei den Wagengruppen schaffte es die Nägelsee Klique mit ihrer Party auf Rapunzels Märchenburg, getoppt vom Affengehege der Thuner Wagenbaugruppe auf Platz 2 und den trinkfreudigen Schotten der Schisshüsler Münsingen auf dem ersten Rang.
Und dafür, dass 20-Jährige vor Neid erblassen könnten, sorgte mit ihrer mitreissenden Energie eine topfitte Seniorin bei der Zürigugge Ladykillers, die auf stolze 55 Jahre Fasnachtstreiben zurückblicken und mit
Nachwuchs auch vorwärts blicken kann.
www.thuner-fasnacht.ch


geizte.

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