Die Initianten sind jetzt zufrieden
Das Interesse am Informationsanlass zur Schulraumerweiterung Kirchenfeld war weniger gross als erwartet. Die Diskussion verlief letztlich sachlich. Ende März wird über den 2,2-Millionen-Kredit abgestimmt.

Wer zur Informationsveranstaltung einen Grossaufmarsch der Bevölkerung und einen harten Schlagabtausch zwischen den Fronten erwartet hatte, wurde enttäuscht. Nur knapp 40 Personen hatten sich im Saal der Turnhalle Dorf eingefunden.
Nach einigen Erläuterungen von Gemeindepräsident Markus Ott (SVP) und der zuständigen Gemeinderätin Elsbeth Steiner (SVP) zur geplanten Schulraumerweiterung Kirchenfeld wurden die Fragen ebenso sachlich gestellt wie beantwortet.
Zur Erinnerung: Am 28. November 2016 bewilligte die Gemeindeversammlung einen Projektierungskredit in Höhe von 2,2 Millionen Franken für die Erweiterung des Schulhauses Kirchenfeld ohne Gegenstimme. Gegen diesen Beschluss ist ein Referendum mit 101 Unterschriften zustande gekommen, sodass das Geschäft nun an der Urne entschieden werden muss.
Bemängelt wurde weniger das Projekt an sich als vielmehr die mangelnde Information. «Mit der Zustimmung zur Erweiterung wurde auch gleich einem Anbauprojekt grünes Licht erteilt, ohne dass es besonders vorgestellt wurde», schrieben die Initianten des Referendums in einem Leserbrief.
Haben Schüler genug Platz?
«Genau diese Infos, die wir heute erhalten haben, hätten wir gerne an der Gemeindeversammlung gehabt», sagte Ruth Wyss am Montagabend. Sie und ihr Mann Fritz Wyss waren die Initianten. Sie war es denn auch, die das Wort als Erste ergriff. Sie bemängelte unter anderem die nach dem Umbau knappen Platzverhältnisse im Korridor des Schulhauses Kirchenfeld.
«Genau diese Infos, die wir heute erhalten haben, hätten wir gerne an der Gemeindeversammlung gehabt.»
«Die Schüler haben keinen Platz mehr, sich auszutoben.» Um ihre Worte zu unterstreichen, hielt Ruth Wyss ein Stück Papier in die Höhe. «So wenig Platz bleibt pro Schüler.» Diese Aussage relativierte der Architekt ebenso wie Schulleiter Urs Bürki: «Uns ist die Multifunktionalität der Räume wichtig. Mit dem Umbau verschwinden die Bänke in den Gängen, was wiederum mehr Platz schafft», erklärte Bürki.
Fritz Wyss ist die Gestaltung des Gebäudes – «von einem Schulhaus- zu einem kubischen Industriebau, wo die Rück- zur Vorderseite wird» – ein Dorn im Auge. «Der gestalterische Bereich wird erst im nächsten Schritt ein Thema», erklärte Architekt Patrick Müller (Dietrich Architekten, Lotzwil). Dies gelte ebenfalls in Bezug auf die Lichtverhältnisse, die vermehrt ein Thema waren.
Gemäss den Plänen wird die Hauswartwohnung zum Kindergarten umgebaut. Die Frage aus dem Publikum, ob es nicht besser wäre, wenn der Abwart auf dem Areal wohnte, beantwortete dieser gleich selbst: «Die Zeit, als der Abwart die Schüler mit dem Stecken zwang, Papierfetzen aufzuheben, ist vorbei», so Fritz Ammann. «Wir sind Hauswarte und sind froh, nicht 24 Stunden auf dem Gelände sein zu müssen.»
«Die Zeit, als der Abwart die Schüler mit dem Stecken zwang, Papierfetzen aufzuheben, ist vorbei.»
Schwarzen Peter zugewiesen
Dass der Gemeinde durch die Urnenabstimmung Kosten von rund 10 000 Franken entstehen – so die Schätzung des Gemeindepräsidenten auf eine entsprechende Nachfrage aus dem Publikum – nahm Ruth Wyss mit einem Schulterzucken zur Kenntnis.
«Hätte die Gemeinde vorher informiert, wäre das Referendum nicht nötig gewesen», schob sie nach der Versammlung den Schwarzen Peter der Gemeinde zu. Gemeindepräsident Markus Ott räumte, wenn auch zögernd, diesbezügliche Mängel ein.
Zum Schluss zeigten sich jedoch beide Lager zufrieden über den Verlauf der Informationsveranstaltung.
Die Urnenabstimmungüber die Schulraumerweiterung ist auf den 26. März 2017 festgelegt worden. Die Abstimmungsbotschaft ist unter www.lotzwil.ch einsehbar.
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