Die Hochzeit von langer Hand geplant
Die beiden Turnvereine im Dorf gehen gemeinsame Wege. Ihre Fusion hatte sich schon längere Zeit abgezeichnet und macht für beide Seiten Sinn. Während sich administrativ dadurch vieles ändert, bleibt in der Turnhalle vorerst alles gleich.

Dass der Turnverein Inkwil ein reiner Männerverein sei, werde sich in naher Zukunft ändern, meinte Andreas Aeberhard bereits letzten Sommer. Er war damals noch Präsident, und sein Verein stand kurz vor den Feierlichkeiten für das 100-Jahr-Jubiläum.
Mit seiner Meinung sollte Aeberhard recht behalten. Schon damals wurde im Hintergrund an einem Zusammenschluss mit dem Damenturnverein gearbeitet. Rund ein Jahr sei eine Fusionsgruppe mit den Planungen beschäftigt gewesen, berichtet Christa Bärtschi, die den Damenturnverein zuletzt präsidiert hat und selbst Mitglied dieser Arbeitsgruppe war.
Seit Ende Januar ist die Fusion nun in trockenen Tüchern: An den beiden Hauptversammlungen der bis dahin noch eigenständigen Vereine wurde dem Zusammenschluss grünes Licht erteilt. Bereits ein paar Stunden später konnte die Fusionsversammlung abgehalten werden. Gleich 120 Turnerinnen und Turner wollten sich diese nicht entgehen lassen. Sie genehmigten die neuen Strukturen und damit die rückwirkend per 1. Januar 2018 in Kraft tretende Gründung des neuen Vereins einstimmig.
Auch skeptische Stimmen
Auch an den Hauptversammlungen selbst war der Entscheid zugunsten einer Fusion jeweils einstimmig ausgefallen. «Das kam für mich überraschend», verrät Christa Bärtschi. Habe es im Vorfeld doch auch durchaus skeptische Stimmen gegeben. Schliesslich sei dies ein Schritt, den man sich gut überlegen müsse. «Doch wir haben die Zeit gut genutzt und die Leute ausführlich vorinformiert.»
Der neue Verein, der unter dem Namen Turnverein Inkwil auftritt, besteht aus rund 170 Mitgliedern. Er wird von einem neunköpfigen Vorstand geleitet, der sich nun aus fünf Männern und vier Frauen zusammensetzt und von Marco Urben präsidiert wird. Auch das technische Komitee, das für die Organisation des Turnbetriebs zuständig ist, wird erweitert, sodass jetzt Leiterinnen und Leiter aus allen Riegen darin vertreten sind. «Dieses Komitee war bisher eine reine Männerangelegenheit», sagt Urben.
Riegen bleiben bestehen
So viel sich administrativ ändert, so wenig ändert sich vorerst am Turnbetrieb selbst. Die bisherigen Riegen bleiben bestehen. So gibt es also auch weiterhin getrennte Geräte- und Gymnastikgruppen. «Eine Zusammenlegung beim Turnen ist aktuell noch kein Thema», sagt Marco Urben. Er gehe aber davon aus, dass auch dies irgendwann kommen werde. Ebenfalls an der Durchführung der traditionellen Anlässe Racletteabend, Spaghettiplausch und Turnunterhaltung soll sich durch die Fusion nichts ändern.
«Es wurde schwieriger»
Dass die beiden Vereine miteinandern fusionieren könnten, dies habe sich schon seit längerer Zeit abgezeichnet, sagt Marco Urben. Schliesslich sei es eine Entwicklung, die für beide Seiten durchaus Sinn ergebe.
So haben der Turnverein und der Damenturnverein bereits in der Vergangenheit für verschiedene Anlässe oder Wettkämpfe zusammengespannt. Kommt hinzu, dass beide Vereine zwar über genügend Aktive verfügten, jedoch bei den Vereinschargen zuletzt mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten: «Es wurde immer schwieriger, diese zu besetzen. Wir mussten mehr Überzeugungsarbeit leisten», bestätigt Christa Bärtschi.
Weshalb es im eigentlich achtköpfigen Vorstand des Damenturnvereins zuletzt auch eine Vakanz gab. Und schliesslich, sagt Marco Urben, sei es sowieso bisher eine «spezielle Situation» gewesen, dass eine kleine Gemeinde wie Inkwil gleich zwei Turnvereine gehabt habe. Dies ergab sich 1981, also 64 Jahre nachdem der TV Inkwil ins Leben gerufen worden war, durch die Gründung des Damenturnvereins.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch